Samstag, 7. Oktober 2017

[Buch vs. Film] Die Tore der Welt


Hey meine Lieben, 

nachdem mir "Die Säulen der Erde" von Ken Follett so gut gefallen haben, musste ich unbedingt auch den zweiten Band lesen. Dabei habe ich erfahren, dass dieser ebenfalls verfilmt wurde und die Verfilmung wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. 


England im Jahre 1327. Vier junge Menschen versuchen ihr Glück zu machen: der rebellische Merthin, ein Nachfahre des großen Baumeisters Jack. Sein Bruder Ralph, der in den Ritterstand aufstrebt. Das Mädchen Caris, das sich nach Freiheit sehnt. Und Gwenda, die Tochter eines Tagelöhners, die nur der Liebe folgen will.
Und da ist noch Godwyn, ein aufstrebender Mönch, der nur ein Ziel vor Augen hat: Er will Prior der Abtei von Kingsbridge werden. Um jeden Preis.


Bereits nach wenigen Seiten war ich wieder ganz von der Atmosphäre und dem Leben in und um Kingsbridge eingenommen. Das Buch selbst spielt rund 200 Jahre nach dem ersten Band und dadurch hat sich einiges in der Stadt verändert und man lernt einige neue Figuren kennen. 
Bei der Buchverfilmung handelt es sich um einen Vierteiler, der 2012 das erste Mal veröffentlicht wurde. Gedreht wurde erneut in Österreich und Ungarn, aber auch in der Slowakei und das verwendete Budget beläuft sich dabei auf rund 46 Millionen Dollar, also rund 6 Millonen Dollar mehr als beim Vorgänger. Die Crew selbst bestand aus rund 270 Mann und hinzu kamen dann auch noch ca. 7.500 Komparsen. Insgesamt wurde diese Verfilmung aber nur halb so oft angesehen, wie die zum ersten Band der Kingsbridge-Reihe. Während das Drehbuch wieder von John Pielmeier geschrieben wurde und Rola Bauer erneut als Produzentin fungiert, so hat die internationale Besetzung gewechselt. 


Von links nach rechts beschrieben sehen wir zunächst Charlotte Riley als Caris, Tom Westen-Jones in der Rolle des Merthin, Nora von Waldstetten als Gwenda, Ralph gespielt von Oliver Jackson-Cohen und Godwyn verkörpert durch Rupert Evans. Im Vergleich zur ersten Verfilmung gibt es deutlich weniger bekannte Schauspieler. Lediglich einige Nebendarsteller wie Cynthia Nixon (Sex and the City) in der Rolle Petronilla's, David Bradley (Harry Potter) als Bruder Joseph oder Indira Varma (Game of Thrones) als Mattie Wise sorgen für ein wenig Star-Glanz.


Bereits zu Beginn sind mir die ersten Unstimmigkeiten im Vergleich mit dem Buch aufgefallen. Während die erste Verfilmung sich recht nah an der eigentlichen Geschichte orientiert, sind mir dieses Mal sehr viele Unterschiede aufgefallen und zum Teil war ich doch sehr stark enttäuscht. 
Während sich im Buch die Hauptfiguren seit ihren Kindheitstagen kennen, so sind sie in der Miniserie schon junge Erwachsene als sie sich zum ersten Mal begegnen. Das hat mich im ersten Teil noch wenig gestört, aber im weiteren Verlauf dann deutlich mehr, da viele Hintergrundinformationen und Entwicklungen der Figuren einfach fehlen bzw. untergehen. 
Ich war ziemlich erstaunt, als ich festgestellt habe, dass einige Charaktere, wie z.b. Caris' Schwester Alice, Elfrics Tochter Griselda oder Gwendas Mutter komplett fehlen. Hier wurde die Geschichte für die Verfilmung zum Teil massiv umgeschrieben und das hat mich extrem enttäuscht, da so viele tolle, wichtige oder spannende Momente verloren gegangen sind.
Mit am meisten verärgert hat mich allerdings die Rolle von Gwenda. Im Buch war sie eine meiner liebsten Figuren und sie hat über die Jahre in der sie zur Frau geworden ist, eine starke Entwicklung durchgemacht. Die fehlt in der Miniserie leider komplett und auch sonst habe ich ihren Charakter kaum wiedererkennen können. 
Die Motive und Handlungen von Schwester Elisabeth und Philemon wurden ebenfalls verändert oder gar nicht näher erklärt. 

Besonders gut gefallen hat mir das Setting. Das Hauptset (der Markt von Kingsbrigde) wurde auf dem großen Gelände der Budapester Korda-Studios errichtet. Hier wurde zu "Die Säulen der Erde" ebenfalls gearbeitet. 
Den historischen Rahmen der Geschichte spielen zum einen die Pest und auch der Hundertjährige Krieg. Im Bezug zu diesen Themen haben die Produzenten der Serie sich sehr detailgetreu an die Elemente und Szenen von Ken Follett gehalten und spannende Momente aber auch eindrucksvolle Bilder geschaffen. 


Diese Verfilmung konnte mich leider überhaupt nicht so recht überzeugen und hat mich vielmehr etwas enttäuscht zurück gelassen. Natürlich kann man bei einem rund 1000 Seiten Wälzer nicht jede Handlung genauso im Film umsetzen, sondern muss kürzen. Während das mit der ersten Verfilmung wirklich großartig gelungen ist, so wurde mir hier zu viel gekürzt bzw. umgeschrieben. An manchen Stelle hat man die eigentliche Geschichte kaum noch wiedererkannt. Ich hatte mir hier deutlich mehr erhofft. Betrachtet man die Miniserie allerdings eigenständig ohne einen Vergleich zum Buch zu ziehen, so finde ich sie ganz gelungen.

1 Kommentar:

  1. Huhu! :)

    Ich kann deine Enttäuschung gut nachvollziehen. Ich hab damals auch nach dem Lesen des Buches gleich die Verfilmung gesehen und fand diese leider nicht so überzuegend. Die Säulen der Erde fand ich dafür sowohl als Buch, als auch als Mini-Serie total genial. :D

    Liebste Grüße
    Nina von BookBlossom

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