Montag, 7. November 2022

[Rezension] Mimik

 

© droemer-knaur.de


Ein winziges Zucken im Mundwinkel, die kleinste Veränderung in der Pupille reichen ihr, um das wahre Ich eines Menschen zu "lesen": Hannah Herbst ist Deutschlands erfahrenste Mimikresonanz-Expertin, spezialisiert auf die geheimen Signale des menschlichen Körpers. Als Beraterin der Polizei hat sie schon etliche Gewaltverbrecher überführt. 

Doch ausgerechnet als sie nach einer Operation mit den Folgen eines Gedächtnisverlustes zu kämpfen hat, wird sie mit dem schrecklichsten Fall ihrer Karriere konfrontiert: Eine bislang völlig unbescholtene Frau hat gestanden, ihre Familie bestialisch ermordet zu haben. Nur ihr kleiner Sohn Paul hat überlebt. Nach ihrem Geständnis gelingt der Mutter die Flucht aus dem Gefängnis. Ist sie auf der Suche nach ihrem Sohn, um ihre "Todesmission" zu vollenden? Hannah Herbst hat nur das kurze Geständnis-Video, um die Mutter zu überführen und Paul zu retten. Das Problem: Die Mörderin auf dem Video ist Hannah selbst!

Ihr einziger Ausweg führt tief in ihr Innerstes...

Seit vielen Jahren begeistern mich die Büchern von Sebastian Fitzek. Er schafft es immer wieder aufs Neue ungewöhnliche Themen aufzugreifen und in einen nervenaufreibenden Thriller zu verpacken. Daher war meine Enttäuschung sehr groß, als "Mimik" so gar nicht verlief wie erwartet. In meiner Rezension werden Spoiler enthalten sein, daher bitte nicht weiterlesen, wenn man das Buch noch lesen möchte. 

Ich habe dieses Mal wirklich sehr lange gebraucht, um in das Buch reinzukommen. Hannah Herbst war mir suspekt, genauso wie ihr Entführer. Hier kamen mir schon ein bisschen zu viele Zufälle zusammen, wie die beiden sich quasi "gefunden" haben. Besonders irritierend war für mich die Hintergrundstory des Entführers und zum Ende hin, verschwindet er in einer Nebenszene quasi einfach und wird weiter nicht mehr erwähnt. Da hat es sich der Autor an der Stelle etwas einfach gemacht. 

Im Mittelteil kommt dann doch endlich Spannung auf, aber ich war leider immer noch nicht ansatzweise so geschockt oder gefesselt, wie ich es bei Fitzek-Büchern sonst bin. Mir waren die Dialoge etwas zu eintönig und es hat das gewisse Etwas gefehlt. Zu dem Spezialgebiet von Hannah Herbst hätte ich mir auch mehr fundierte Fakten gewünscht, da wird doch immer wieder einiges wiederholt und es gibt nur wenig Informationen. Dabei bietet die Thematik so viel Potenzial.

Der Schluss selbst ist ein interessanter Plottwist, als man erfährt, dass der eigene Sohn für alles verantwortlich ist. Aber auch hier war mir die Figur nicht glaubwürdig genug. Allein wie das Kind geredet hat und welche Gedankengänge hinter solchen Äußerungen stecken müssen, passen einfach so gar nicht zu dem Alter. Daher auch hier, guter Ansatz, aber nicht gänzlich befriedigend. 

"Mimik" ist durchaus ein solider Thriller, der seine spannenden Momente hat. Allerdings kann das Buch bei weitem nicht mit den anderen des Autors mithalten. Daher von mir nur eine durchschnittliche Bewertung. 






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