Was als ganz normaler Tag begann, wird zum Albtraum für die alleinerziehende Rachel, als ihre 13-jährige Tochter auf dem Weg zur Schule verschwindet. Die einzige Spur: Das Handy des Mädchens wird an der Bushaltestelle gefunden. Tatsächlich erhält Rachel kurz darauf einen Anruf von der Enführerin. Die Frau am Hörer - ebenfalls Mutter eines entführten Kindes -, gibt sich als Kylies Kidnapperin zu erkennen. Sie ist Teil des perfiden Netzwerks >>The Chain<<. Und sie hat Rachel auserwählt, die Kette der Kindes-Entführungen weiterzuführen: Wenn Rachel ihr Kind lebend wiedersehen will, muss sie nicht nur binnen weniger Stunden das Lösegeld auftreiben - sie muss ihrerseits ein Kind entführen und dessen Eltern dazu bringen, dasselbe zu tun. Die Kette muss weitergehen...
Die Methode der "Kette" hat mich total schockiert und zugleich fasziniert. Die Bedingungen erinnern irgendwie an die Kettenbriefe von früher. Nur das hier wirklich etwas grauenhaftes passiert, wenn man die Kette durchbricht...
Ich möchte mir nicht einmal im Ansatz vorstellen, was die Eltern der entführten Kinder durchmachen müssen. Einfach schrecklich. Und die Angst endet auch nicht wenn man sein Kind dann wieder zurück hat, im Gegenteil, die Kette ist für immer ein Teil ihres Lebens.
Nachdem der erste Schock von Rachel abgeklungen ist, kämpft sie wie eine Löwin um ihr Kind zurück zu bekommen. Ich war entsetzt zu welchen Taten sie bereit ist, aber auf der anderen Seite konnte ich auch Verständnis für sie aufbringen, immerhin geht es um das Leben ihres Kindes. Diese Zerrissenheit beschreibt der Autor grandios und ich war selbst unsicher was ich empfinden soll oder wie ich selbst reagiert hätte.
Leider gibt es bei der Geschichte auch zwei große Kritikpunkte. Zum einen fehlt mir der Thrill. Die Story ist zwar interessant und lässt sich zügig lesen, aber der große Nervenkitzel bleibt aus. Da hatte ich doch etwas ganz anderes erwartet.
Ebenfalls nicht überzeugt hat mich der zweite Teil des Buches, der ungefähr ein Drittel der Seiten einnimmt. Hier wurde viel konstruiert und Rachel schafft, was wohl die meisten Polizisten in vielen Jahren Recherche nicht erreicht hätten. Ich war dann doch etwas enttäuscht, denn ein Höhepunkt fehlt in meinen Augen leider. Zudem ist der Schluss ziemlich überhetzt als hätte der Autor plötzlich keine Zeit mehr gehabt oder als wäre ihm das Papier ausgegangen...Das geht eindeutig besser. Leider viel verschenktes Potenzial.
Zwar eine interessante Geschichte jedoch kein Thriller, dafür fehlt sowohl Spannung als auch Nervenkitzel. Der zweite Teil konnte mich nicht wirklich überzeugen, weshalb ich nochmal einen Punkt abziehen muss.
Vielen lieben Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!
Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Droemer Knaur und erhält Werbung für "The Chain" von Adrian McKinty.