Dienstag, 13. Juni 2023

[Rezension] Erlkönig

 

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Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und ich bin ein echter Magier, kein Jahrmarktskünstler. Dieses Mal bekam ich es mit einer wirklich abartigen Magie zu tun. Totenbeschwörer rangen in Chicago, meiner Stadt um ein mächtiges magisches Buch. Und es scherte sie nicht, was dabei zu Bruch ging. Wenn Sie mir nicht glauben, dass es kaum etwas Erschreckenderes gibt als Totenbeschwörung, dann gehen Sie doch mal ins hiesige Naturhistorische Museum. Vielleicht fällt Ihnen in der Dino-Abteilung etwas auf...

Die Abenteuer von Harry Dresden gehen in die siebte Runde. Ursprünglich wollte er es in der nächsten Zeit etwas ruhiger angehen lassen und hatte nicht viel mehr zu tun, als Murphys Blumen zu gießen, während diese in den Urlaub fliegt. Doch ehe der Magier sich versieht, gerät er in eine verdammt fiese Erpressung hinein und muss statt Pflanzen zu hüten, Kemmlers Wort finden. 

Totenbeschwörungen, Halloween, Geister und dunkle Mächte sorgen schnell dafür, dass nicht nur Harrys Leben in Gefahr ist. Mit von der Partie ist dieses Mal auch der Erlkönig, welchen wohl jeder Leser aus seiner eigenen Schulzeit kennen dürfte. 

Grundsätzlich auch dieses Mal wieder eine wirklich interessante Thematik, die durch Spannungsmomente, aber auch gut gesetzten Humor sehr unterhaltsam zu lesen ist. Dennoch gibt es leider auch ein wenig Kritik. Nach nun sieben Bänden gibt es doch so manche Wiederholung in den Büchern und es wirkt stellenweise unnötig in die Länge gezogen. Auch der Einstieg hätte etwas flüssiger und authentischer von Statten gehen können. Hier war ich zum ersten Mal seit Beginn der Reihe etwas enttäuscht. 


Eine schöne Fortsetzung der Reihe, jedoch mit ein paar Mankos. Ich hoffe der nächste Band gefällt mir dann wieder etwas besser. 





Freitag, 26. Mai 2023

[Rezension] Tochter des Marschlands

 

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Loni Mae Murrow liebt ihr geordnetes Leben in Washington, D.C., wo sie ihr Talent zum Beruf gemacht hat: Für ein Naturkundemuseum fertig sie naturgetreue Zeichnungen von Vögeln an. Als ihre Mutter Ruth erkrankt, folgt sie nur widerwillig der Bitte ihres Bruders, in die Kleinstadt ihrer Kindheit im Marschland Floridas zu kommen. Denn inmitten der unbeührten Natur lauern die Erinnerungen an Ruths Gefühlskälte und an den tragischen Tod ihres Vaters Boyd, als Loni zwölf Jahre alt war. Dann findet sie einen Hinweis, der Boyds Bootsunfall in einem neuen Licht erscheinen lässt. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit Und nach dem, was Familie, Liebe und Heimat für sie bedeuten. 

Für Loni kommt es nur sehr ungelegen, dass sie von ihrem Bruder zurück in die Heimat beordert wird. Ihre Mutter hat sich an der Hand verletzt und leidet zunehmend unter Demenz, die den Umgang mit ihr nicht gerade einfacher werden lässt. 
Auch mit der Frau ihres Bruders, Tammy, tut sich Loni schwer und die beiden können sich nicht wirklich leiden. 

Zu alledem kommen dann auch noch Drohungen und komische Nachrichten hinzu, die andeuten, dass sich der Tod von Boyd anders zugetragen hat, als man all die Jahre dachte. Loni steht eine aufwühlende Zeit in ihrer Heimat bevor. Ruhe findet sie dann vor allem in der Natur, wenn sie sich auf die Suche nach Vögeln begiebt und deren Wesen Strich für Strich zu Papier bringt. 

Virginia Hartman schafft es scheinbar mühelos zwischen spannenden Szenen und ruhigen Momenten in der Natur zu wechseln und so eine ruhige, aber dennoch sehr anregende Geschichte zu präsentieren. Ich habe mich regelmäßig in den Beschreibungen der landschaftlichen Atmosphäre des Marschlands verloren und war zugleich sehr neugierig darauf zu erfahren, was es nun mit Boyds Tod auf sich hat. 

Wer "Gesang der Flusskrebse" gerne gelesen hat, sollte dieses Buch auf gar keinen Fall verpassen!






Mittwoch, 17. Mai 2023

[Rezension] Bluthunger

 

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Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und ich bin der einzige öffentlich praktizierende Magier Chicagos. So kam es auch, dass ich den Film produzenten Arturo Genosa beschützen sollte. Der Mann war davon überzeugt, dass irgendjemand es mit einem magischen Fluch auf ihn abgesehen hatte - und er hatte recht! Das konnte doch nur etwas mit den Vampiren zu tun haben, die an seinem Filmset auftauchten. Oder waren Arturos drei Exfrauen und seine Verlobte, die sich alle vier ebenfalls am Set befanden, in den Fall verwickelt? Die Wahrheit war noch viel komplizierter - und tödlicher -, als ich befürchtet hatte. 

Sein nächster Auftrag führt Harry Dresden an ein Filmset, um dort undercover auf Filmproduzent Arturo Genosa aufzupassen. Er staunt nicht schlecht, als er während den Dreharbeiten auf Vampire trifft. 
Es dauert nicht lange, da sind nicht nur die Vampire des schwarzen, sondern auch die des weißen Hofs hinter dem Magier her. Und wieder einmal bürdet sich Harry mehr auf als er sollte. 

Durch ungewöhnliche Umstände purzelt ein kleiner Welpe in Harrys Leben, und so ist er endlich einmal etwas weniger alleine. Auch sonst gibt es in diesem Band einige Überraschungen, die Harrys Privatleben und Vergangenheit bzw. Familie betreffen. 

Jim Butcher hat es auch dieses Mal wieder geschafft, mit einer guten Mischung aus Unterhaltung, Spannung und Humor die Seiten nur so an mir vorbei fliegen zu lassen. 

Ein weiterer großartiger Reihenband aus der Feder von Jim Butcher. Ich liebe die Geschichten um Harry Dresden mit jedem Band mehr. 






Dienstag, 18. April 2023

[Rezension] Feinde

 

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Biloxi, Mississippi: Die Einwanderersöhne Keith und Hugh sind seit ihrer frühen Jugend in den Seczigerjahren enge Freunde. Doch als Erwachsene finden sie sich auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes wieder: Keith hat Jura studiert und kämpft gegen das Verbrechen. Hugh dagegen arbeitet für seinen Vater, einen Boss der Dixie-Mafia. Eine tödliche Feindschaft entsteht, die vor Gericht ein dramatisches Finale findet. 

Vorab kann ich direkt sagen, dass das für mich eines der besten Werke aus der Feder des Autors ist. Ich bin ja allgemein ein großer Grisham Fan, aber dieses Buch hat mich noch einmal mehr gepackt, als ich es eh schon von ihm gewohnt bin. 

Zu Beginn widmet sich die Geschichte den Jugendjahren von Keith und Hugh und ihrer Leidenschaft für Sport. Man erlebt wie die beiden zu jungen Männern heranwachsen und die einst so tiefe Freundschaft immer größere Risse bekommt. 
Mit der Zeit orientieren sich beide an dem Vorbild ihrer Väter und während Keith ein Jura Studium aufnimmt, taucht Hugh mehr und mehr in die Welt der Kriminellen ein, wird Boxer und Türsteher, schreckt aber auch nicht vor Raubüberfällen zurück. 

John Grisham erzählt unglaublich dicht und detailliert und man sollte stets aufmerksam Lesen, um keine Details zu verpassen oder gar zu übersehen. Durch einen Hurrikan und darauf folgende Rechtsstreiteren und Gerichtsverhandlungen nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und es wird zunehmend spannender. 

Biloxi hat sich über die Jahre mehr und mehr zu einem Laster entwickelt. Glücksspiel, Bordelle und Prositution sind an jeder Ecke zu finden und daher treiben sich auch allerdhand zwielichtige Gestalten in der Stadt herum, die vor nichts zurückschrecken. 
Die unterschiedliche Sicht beider Seiten und die Kämpfe, die jeder auszutragen hat, sind anschaulich beschrieben und äußert authentisch. Das große Ganze erschließt sich erst gegen Ende des Romans und Grisham liefert einen mehr als gelungenen Höhepunkt.

Ein weiterer grandioser Roman von Grisham, der mich viele Stunden bestens unterhalten hat. 






Mittwoch, 12. April 2023

[Rezension] Silberlinge

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Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und die vielleicht schrecklichsten Gegner, denen ich je entgegentreten musste, sin ddie Denarier. Ihre kämpferischen Fähigkeiten sind Furcht einflößend, und die Listigkeiten ihres Anführers wird vermutlich nur vom Höllenfürsten selbst übertroffen. Während ich versuchte, eine christliche Reliquie aufzuspüren, reichte nur ein Denarier, um mich fertig zu machen - und dabei gibt es dreißig von ihnen! Einen für jeden silbernen Denar, den Judas für den Verrat an Jesus erhalten hat. Zum Glück retteten mich drei leibhaftige Kreuzritter. Sie verlangten, dass ich mich aus ihrem Kampf heraushielt, denn es war prophezeit, dass ich sonst sterben würde. Doch sie kannten nicht die ganze Vorhersagung! Ohne mich würden die drei Ritter sterben, und Chicago würde vernichtet werden...

Zum fünften Mal bereits stürzt sich Harry Dresden in ein Abenteuer bzw. wird wieder einmal in eines hineingezogen. Wie der Mann ohne vernünftigen Schlaf oder ordentliche Mahlzeiten überlebt, ist mir ein Rätsel. 

Nachdem Harry die Angelegenheiten mit den Feen mehr oder weniger gut überstanden hat, steht er dieses Mal bedrohlichen Denariern gegenüber, die neben einer Relique auf jeden Fall auch eines wollen: Harrys Tod. 
Wagemutige Unterstützung bekommt Harry von drei leibhaftigen Kreuzrittern. Michael ist dabei ja schon etwas besser bekannt, durch die ersten Fälle. Es war toll, dass er erneut mit von der Partie war und man noch mehr über ihn und seine "Kollegen" erfahren konnte. 

Ein kleiner Kritikpunkt sind für mich so manche Wiederholungen, die sich in den Bänden einschleichen. Wie z.b. die Beschreibung von Harrys Wohnung, habe ich nun bereits fünfmal gelesen und sie lautet jedes Mal ziemlich gleich. Der Autor scheint hier auch Leser mitnehmen zu wollen, die vorherige Bände nicht kennen, aber eine galantere Lösung würde mir hier besser gefallen. 

Insgesamt war auch dieser Band spannend bis zuletzt und so manche Zusammenarbeit war sehr überraschend. 


Ein weiterer gelungener Band, der sich in die Reihe einreiht und Fans viel Freude bereiten wird. 



Sonntag, 9. April 2023

[Rezension] Feenzorn

 

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Mein Name ist Harry Balckstone Copperfield Dresden, und ich bin ein Magier. Doch auch mit meinen außergewöhnlichen Fähigkeiten war ich nicht im Geringsten darauf vorbereitet, was mich am Hof der Sidhe erwartete. Der Sommerritter war tot, und ich sollte den Mörder finden. Aber versuchen Sie mal, klare Antworten von Wesen zu bekommen, die dafür berühmt sind, in Rätseln zu sprechen. Zudem waren auch die jngsten von ihnen mir im Spinnen von Intrigen Jahrhunderte voraus. Doch ich durfte nicht versagen. Die Sidhe hatten mir sehr klar gemacht, dass es in diesem Fall um weit mehr ging als um mein Leben. 

Es scheint unvermeidlich, dass Susan zu einem Vampir wird. Und genau diese Tatsache macht Harry Dresden sehr zu schaffen. Er hat sein ganzes Leben zurückgestellt und widmet sich nur noch der Forschung nach einem möglichen Heilmittel. Es scheint Monate her zu sein, dass er zuletzt geduscht, etwas vernünftiges gegessen oder mit jemandem gesprochen hat. 
Nebenbei muss er sich noch mit vom Himmel fallenden Kröten herumschlagen und steht seit kurzem in den Diensten der Feenkönigin des Winters. 

Ein durch und durch verzwickter Plot, der die Aufmerksamkeit des Lesers erfordert. Besonders mein Bild über Feen hat sich sehr gewandelt seit diesem Buch. Sämtliche Protagonisten wirken aufthentisch auf ihre ganz eigene und teilweise sehr schräge Art. Natürlich kommt auch die sarkastische Art von Harry Dresden selbst, nicht zu kurz. 

Eine weitere gelungen Fortsetzung, die neugierig auf die nächsten Bände macht. Zum Glück ist die Reihe etwas länger und bietet noch viele weitere Abenteuer. 






Mittwoch, 8. März 2023

[Rezension] Zeit der Schuld

 

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Die Wadias sind bekannt für ihre ausschweifenden Partys, stolzen Ambitionen und zweifelhaften Geschäfte. 

Sunny ist der Erbe, der seinen Vater in den Schatten stellen will. Ajay ist sein wachsamer Diener, der sich aus der Armut hochgearbeitet hat. Neda ist eine ehrgeizige Journalistin, die nach der Wahrheit sucht. 

Drei Schicksale, untrennbar verbunden durch die Macht eines Clans.

Der Roman ist in drei Teile unterteilt und jeder widmet sich einem der Protagonisten. 
Ajay ist in absoluter Armut aufgewachsen, ohne vernünfte Bildung oder Perspektive. Seine Geschichte hat mich vom ersten Moment an emotional berührt und nicht mehr losgelassen. Ein Schicksal von vielen, ohne vernünftige Chance im Leben. Seine Entwicklung hat mich schwer beeindruckt und gezeigt, was man alles erreichen kann, wenn man nur will. Ob man dabei immer den richtigen Weg geht, ist dann wieder eine ganz andere Frage. 

Neda war für mich zunächst nicht ganz so greifbar wie Ajay. Aber auch ihr Leben wird äußert packend erzählt und reißt einen über kurz oder lang mit. Ebenso ging es mir mit Sunny. Ein reicher Erbe, vermeintlich ohne Sorgen im Leben und dennoch ständig der Gunst seines erfolgreichen und skrupellosen Vaters ausgeliefert. Obwohl sein Leben, dem meinen so fern ist, in allen Belangen, konnte ich mich auch in ihn gut einfühlen und verstehen wieso er ist, wie er eben ist. Sunny Waida; Party, Drogen, Exzesse und tief dahinter so viel mehr.

Deepti Kapoor hat einen überwältigenden Roman geschaffen, der in vielerlei Hinsicht herzzerreißend, aber auch schockierend und überwältigend zugleich ist. Die Autorin hat eine direkte, manchmal fast schon brutale Ausdrucksweise und der Leser wird bei weitem nicht geschont. Ein aufrüttelnder Roman, den man so schnell nicht vergessen kann. 

Ein episches Buch, dass mir viele aufregende Lesestunden beschert hat. Ich hoffe sehr, dass noch weitere Bücher der Autorin ins Deutsche übersetzt werden. 



 


Sonntag, 26. Februar 2023

[Rezension] Krone & Macht

 

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Britannien 635: Nach der Schlacht von Hefenfelth hat Oswald seine Macht als König von Northumbria gefestigt und plant weitere Eroberungen. Doch dann durchkreuzt ein Aufstand der Pikten seine Abscihten, und Oswald begibt sich auf dem schnellsten Weg nach Norden. Schweren Herzens muss er auch die Vorbereitungen seiner Hochzeit mit Cyneburg, der Prinzessin von Wessex, unterbrechen. An seiner Stelle soll der ihm treu ergebene Krieger Beobrand die Prinzessin in ihre neue Heimat Northumbria begleiten. Beobrand beginnt mit Cyneburg eine höchst gefährliche Reise voll tödlicher Gefahren. Doch er ist bereit, im Dienst für seinen König bis aufs Blut zu kämpfen...

Mit "Krone & Macht" geht die historische Reihe um Beobrand in die dritte Runde. Die verschiedenen Länder sind verfeindet und jeder König versucht sein Reich zu vergrößern, soweit es nur geht. Allianzen werden geschmiedet und Kriege geführt. 
König Oswald heiratet der die Prinzessin von Wessex, um eine starke Bande zu knüpfen und einen weiteren Allierten zu gewinnen. Doch schon fallen die Pikten ein und es geht erneut an die Front. 

Unterdessen ist es an Beobrand und seinen Kampfgefährten, die Prinzessin sich in ihre neue Heimat zu geleiten. Man trifft neben einigen neuen Figuren auch auch viele alte Bekannte und besonders die Atmosphäre in Beobrands Reihen ist immer überaus unterhaltsam. Die verschiedenen Krieger wachsen einem als Leser mehr und mehr ans Herz. 

Autor Harffy schafft es die Landschaften, Bürger und das alltägliche Leben mühelos Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Hinzu kommt eine gute Mischung aus Intrigen, Schlachten und blutigen Kämpfen. 
Der Ausgang dieses Bandes lässt ein paar Fragen noch offen, die wieder Vorfreude auf den nächsten Teil hochkommen lassen. 

Für mich bislang der beste Band der Reihe. Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergehen wird mit Beobrand und König Oswald.






Donnerstag, 23. Februar 2023

[Rezension] Der Kriminalist

 

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DS George Cross kann mit sozialen Konventionen nichts anfangen, für seine Kollegen ist er oft schwierig im Umgang. Doch dank seiner Besessenheit für Logik, Muster und jedes noch so kleine Detail, ist seine Aufklärungsrate die beste der ganzen Einheit. Und so hegt er sofort Zweifel als seine Kollegen nach einem Leichenfund in einem Bristoler Park zu dem Schluss kommen, dass der Tod des Mannes die Folge eines Streits unter Obachlosen sein muss. Cross beginnt, in der Vergangenheit des Opfers zu graben, und merkt schnell, dass es Verbindungen zu einem alten Fall gibt. Einem Mörder, der fünfzehn Jahre nicht aufgeklärt wurde. Und der Täter hat nicht vor, sich nach so vielen Jahren von diesem exzentrischen Kommissar das  Handwerk legen zu lassen...

George Cross leidet unter dem "Asperger Syndrom", eine besondere Form das Autismus. Er kann zwar mit sozialen Konventionen nicht viel anfangen, aber seine Besessenheit für Logik, Rätsel und Muster, macht aus ihm einen hervorragenden Ermittler. So hat er die beste Aufklärungsrate, der gesamten Einheit. Seine Partnerin Ottey fungiert oftmals als eine Art Übersetzerin zwischen Cross und anderen Menschen. So erklärt sie auf der einen Seite Cross, was andere mit ihrer Mimik und Gestik tatsächlich meinen, und beruhigt die Gemüter derer, die sich durch sein oftmals unverständliches Verhalten erhitzen. 

Während also für seine Kollegen der Fall längst klar ist und abgeschlossen werden sollte, setzt Cross alles daran die Muster richtig in Verbindung zu setzen und zu lösen, um so den wahren Täter zu finden. 
Autor Tim Sullivan beschreibt recht eindrücklich, wie schwer die Arbeit als Ermittler sein kann und wie viel Geduld manchmal nötig ist, um an die richtigen Puzzleteile zu gelangen. Der Fall war zu jeder Zeit hoch interessant und spannend und es fällt schwer, das Buch auch nur für einen Moment zur Seite zu legen. 

Die Auflösung selbst war dann zwar etwas weniger explosiv als erwartet, aber dennoch gut gelungen und gibt dem ganzen den passenden Rahmen.


Kauzige Kommissare oder solche, die Autismus oder eine andere Erkrankung haben, gibt es ja immer wieder. Hier finde ich allerdings die Umsetzung besonders realistisch und gut getroffen. Ich hatte viel Spaß mit diesem Fall und bin gespannt auf weitere.




Dienstag, 14. Februar 2023

[Rezension] Grabesruhe

 

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Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden. Als Magier habe ich natürlich einen ganz anderen Zugang zur übernatürlichen Gesellschaft als gewöhnliche Menschen. Und ich hatte immer vor, meine Freundin von alldem fernzuhalten. Allerdings ist Susan Reporterin und kann ganz schön stur sein, wenn es um eine Story geht. Und ein großes Fest am Roten Hof der Vampire ist eindeutig eine umwerfende Story. Die Idee, sich eine Einladung zu besorgen, war natürlich ebenso hirnrissig wie lebensgefährlich. Denn für Vampire sind Menschen nie etwas anderes als Nahrung. Doch schlussendlich blieb mir kaum eine andere Wahl, als das Fest zu besuchen. Hätte ich es doch bloß gelassen...

Als wäre der bevorstehende Besuch eines Festes am Hof der Vampire nicht schon genug Grund zur Sorge, treiben sich in der Stadt auch noch alle möglichen Geister umher. Mit von der Partie ist auch wieder Michael und dessen Frau, mit der man sich besser nicht anlegen sollte. 

Während Harry also alles in seiner Macht stehende tut um die Menschen der Stadt vor Geistern und Dämonen zu beschützen, muss er gleichzeitig auch darauf achten, dass seine wissbegierige und äußerst neugiere Freundin Susan nicht von Vampiren zerfetzt wird. 

Nebenbei erhält man auch einige Einblicke in das Niemansland und lernt Harrys Patentante kennen, deren Fängen er stets versucht zu entkommen. Langweilig wird es in diesem dritten Band der Reihe also auch wieder auf keinen Fall und die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch!
Wieder ein wundervoller Roman über Harry Dresden und seine Abenteuer! Wer gerne Kevin Hearne liest, wird auch hier auf seinen Geschmack kommen!