Sonntag, 24. Mai 2015

[Rezension] Der Schwur des Normannen

© Quellenangabe: https://www.droemer-knaur.de/home



Süditalien 1054: Gerlaine, die Geliebte des jungen Normannen Gilbert, ist von Sklavenjägern entführt worden. Die einzige Spur führt mitten in Feindesland - nach Sizilien, dem Reich der Sarazenen. 
Nur zwei seiner Gefährten sind bereit, Gilbert zu folgen. Bald schon geraten sie in höchste Gefahr: Machtkämpfe zwischen Berberfürsten, tödliche Anschläge arabischer Gotteskrieger, die Heimtücke des berüchtigten schwarzen Emirs bedrohen sie. 



"Der Schwur des Normannen" stellt den dritten Teil der Reihe um Gilbert dar und ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen. Beide Vorgänger waren mir bislang unbekannt, aber laut Autor kann man alle Bände auch als Einzelbände lesen. Nun nachdem ich das Buch selbst gelesen habe, kann ich dem voll und ganz zustimmen. 
Der Schreibstil von Ulf Schiewe hat mich ja bereits schon bei dem Roman "Gold des Südens" überzeugen können. Auch in diesem Buch gelingt es ihm spielend leicht. Bereits ab der ersten Seite startet bei mir jedes mal Kopfkino, so detailliert und bildhaft beschreibt er seine Geschichten. Ich habe jedes Mal das Gefühl selbst vor Ort zu sein, und beispielsweise die drückende Mittagshitze oder aber den modrigen Geruch eines Kerkers zu spüren bzw. zu riechen. 
Besonders gut gefällt auch die Verknüpfung von fiktiven und historisch bekannten Charakteren und Begebenheiten. Bei seinen Werken bekommt man immer eine Art Nachhilfe in Geschichte, wobei diese alles andere als trocken ist. Es wird nie langweilig und man rast nur so durch die Seiten, da immer wieder überraschende Wendungen eintreten mit denen man wirklich überhaupt nicht gerechnet hat. 
Die Geschichte wird aus der Sicht von Gilbert erzählt und er stellt auch die Hauptfigur des Romans dar. Schnell ist mir Gilbert ans Herz gewachsen und ich habe die ganze Zeit mit ihm gefiebert, gelitten und gehofft, dass er seine Gerlaine wieder finden wird. 
Gerlaine selbst ist mir zunächst recht fremd geblieben, da man anfangs nur Gilbert's Sicht kennt und ich sie dadurch gar nicht richtig kennen gelernt habe. Dies liegt wohl aber auch daran, dass ich die beiden Vorbände nicht kenne.
Insgesamt wirkten alle Figuren sehr echt und glaubwürdig auf mich. Es gibt nicht einfach nur gut und böse, sondern jeder hat seine eigene Persönlichkeit, Ecken und Kanten und eine Geschichte, die zeigt warum jemand ist, wie er ist. 
Lediglich mit den Namen hatte ich ein wenig Probleme, da viele doch recht ungewöhnlich waren. Die Figuren selbst habe ich nicht miteinander verwechselt, jedoch die Namen sehr schnell (leider) wieder vergessen. 
Es ist bereits auch schon eine vierte Fortsetzung geplant und ich kann es kaum erwarten sie in meinen Händen zu halten und zu verschlingen, denn ich bin wirklich gespannt wie die Geschichte rund um Gilbert weiter gehen wird. Ich hoffe sehr, dass wir nicht zu lange auf die Fortsetzung warten müssen. Es würde mich auch nicht wundern diese Reihe einmal verfilmt zu sehen.


Ulf Schiewe hat mit "Der Schwur des Normannen" erneut ein Meisterwerk geschaffen, welches für mich ein MUSS für alle Fans historischer Romane darstellt. 


Vielen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit DroemerKnaur und enthält Werbung für "Der Schwur des Normannen" von Ulf Schiewe.

Freitag, 22. Mai 2015

[Rezension] Die Tuchvilla

© blanvalet-verlag.de | 2015




Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt einen Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern - bis er Marie begegnet...



Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und sehr begeistert. Mir gefiel es besonders gut, dass sowohl die Perspektive der Herrschaften, aber auch die der Dienerschaft gut beleuchtet werden. So erhält man einen guten Eindruck von beiden Seiten. 
Der Schreibstil von Anne Jacobs ist leicht und flüssig zu lesen. Sie beschreibt die Charaktere und Kulisse sehr bildhaft, wodurch ich mich sofort in die Zeit um 1913 zurück gesetzt gefühlt habe. 
Marie ist die Hauptfigur des Romans und obwohl sie mir sympatisch war, so hat mich doch auch etwas an ihr gestört. Sie wurde mir zu oft zu perfekt und ohne Ecken und Kanten dargestellt. 
Die restlichen Charaktere haben mir ausnahmslos alle sehr gut gefallen und sie wirkten sehr real und glaubwürdig auf mich. Durch die in der Tuchvilla herrschende Hierachie sind die meisten Charaktere in zwei Lager geteilt. Es gibt die Herrschaften und die Bediensteten. Jeder der Bediensteten im Haus hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dennoch müssen alle zusammen arbeiten um den Haushalt auf dem Laufenden zu halten und die Herrschaften zufrieden zu stellen. Aber auch diese haben kein sorgenfreies Leben. Im Gegenteil, es gibt Geheimnisse, Intrigen, Ängste und Probleme. 
Ich hatte allerdings das Gefühl, dass die Herrschaften mehr Tiefe und Persönlichkeit hatten, während das Personal eher einfach gestrickt war. 
Das Erzähltempo des Buches ist sehr ruhig. Leider hatte ich recht oft das Gefühl, genau zu wissen was als nächstes passiert. Spannungsmomente und überraschte Wendungen habe ich immer wieder stark vermisst. Die Geschichte hätte durchaus auch in 200 weniger Seiten erzählt werden können. 
Ebenfalls vermisst habe ich die historischen Elemente, da dieses Buch ja als historischer Roman ausgeschrieben ist. Bis auf die detailreichen Hintergründe, wie das Leben früher in einem Haushalt wie der Tuchvilla ablief, findet man jedoch kaum Historisches. 




"Die Tuchvilla" stellt für mich eine leichte Lektüre dar, die sich trotz wenig Tiefgang gut lesen lässt und mich auch sehr gut unterhalten hat. 






Donnerstag, 21. Mai 2015

Top Ten Thursday



10 Bücher,aus dem Piper Verlag


  






Ja es könnte sein, dass es ein bisschen viel Kluftinger ist, aber ich habe sonst leider keine anderen Bücher gefunden, die ich aus dem Piper Verlag gelesen habe ;)

Montag, 18. Mai 2015

[Neuzugänge] Wo kommen die denn alle her? ;)

Hey meine Lieben, 

fragt mich nicht wie, aber auf irgendeine seltsame Art und Weise haben sich schon wieder Neuzugänge in mein Regal geschlichen. Das arme Regal droht nun mehr und mehr zu platzen und mein SuB wächst auch immer weiter und weiter und weiter.
Diese Bücher standen aber schon sooooo lange auf meiner Wunschliste und ich kann es gar nicht abwarten sie alle zu verschlingen:








Kennt ihr ein paar der Bücher? Wenn ja wie haben sie euch gefallen? Und was durfte bei euch erst kürzlich einziehen?

Liebe Grüße
eure

[Rezension] Bunker Diary

© Quellenangabe: https://www.dtv.de/




>>WENN ES DICH GIBT UND DU DAS HIER LIEST; BIN ICH WAHRSCHEINLICH TOT.<<

Eine Entführung. Ein Bunker. Und sechs Personen, die um ihr Überleben kämpfen...



Der Klappentext gibt erst mal nicht sehr viele Informationen her, dennoch war ich total gespannt auf dieses Buch und habe mich mit Freude ans Lesen gemacht. 
Die Geschichte wird aus Sicht von Linus erzählt. Er ist einer der sechs Personen, die im Bunker eingesperrt sind. Diese sechs Gefangenen könnten unterschiedlicher nicht sein, sei es ihr Alter oder aber auch ihr Charakter. Diese Mischung aus verschiedenen Persönlichkeiten hat mir sehr gut gefallen, denn sie gibt dem Buch das gewisse Etwas. 
An dieser Stelle möchte ich aber nicht näher, auf die einzelnen Personen eingehen, da ich sonst zu viel von der Geschichte vorweg greifen und ein Teil der Spannung verloren gehen würde. Denn zunächst ist Linus alleine im Bunker und für mich war es sehr spannend nach und nach seine neuen Mitgefangenen kennen zu lernen. 
Der Schreibstil von Kevin Brooks hat mich sofort gepackt und ich war sehr überrascht wie überzeugend er die bedrückende Stimmung und die Hoffnungslosigkeit beschreiben und ausdrücken kann. Der Schreibstil selbst ist mit einem Tagebuch vergleichbar, welches von Linus geschrieben wird. Ganz am Anfang jedes Eintrags steht immer das Datum, welches laut Linus seiner Rechnung gerade sein müsste. Durch diese besondere Erzählart konnte ich noch besser verstehen, wie sich Linus fühlt und was in ihm vorgeht. Dieser Schreibstil passt einfach perfekt für diese Geschichte. 
Wie man merkt gefällt mir das Buch bis dato unglaublich gut, da es mich von der ersten Seite an gefesselt und in seinen Bann gezogen hat. Ich wollte unbedingt wissen, wie es den sechs Personen ergehen wird, ob sie es vielleicht doch lebend aus dem Bunker schaffen und wer hinter all dem steckt?
Tja und dann kam das Ende und ich war zunächst doch sehr geschockt aber auch ratlos und wusste gar nicht so recht was ich denken sollte. Der Schluss lässt sehr viel Spielraum für eigene Interpretationen offen, meiner Meinung nach, zu viel Spielraum. Ich weiß bis heute nicht welchen Nutzen ich nun aus dem Buch ziehen oder was ich davon halten soll. Aber irgendwie bin ich schwer enttäuscht und habe das Gefühl, der Autor wusste selbst nicht so recht wie er das Ende rund abschließen soll, daher hat er einfach alles offen gelassen. Wenigstens ein kleiner Epilog wäre schön gewesen, um zumindest ein paar Fragen zu klären. 
Das Buch selbst ist als Jugendbuch ausgeschrieben. Ich finde, dieses Buch ist definitiv kein Jugendbuch, da der Inhalt mitunter sehr verstörend und schockierend ist und auch das Ende finde ich zu kritisch für ein Buch dieses Genre. Diese Geschichte sollte man wirklich nur Jugendlichen in die Hand geben, die emotional stark genug sind mit dem Inhalt fertig zu werden. 




"Bunker Diary" ist definitiv keine leichte Lektüre, aber das Buch hat mir dennoch recht gut gefallen. Lediglich der Schluss hat mich stark enttäuscht, hier hätte ich deutlich mehr erwartet, da ich nun eigentlich genauso viel weiß wie zu Beginn des Buches. Obwohl es mich nicht komplett überzeugen konnte, halte ich es dennoch durchaus für lesenswert. 







Sonntag, 10. Mai 2015

[Rezension] Die Säulen der Erde

© Quellenangabe: https://www.luebbe.de/




England 1123-1173
Es ist eine Zeit blutiger Auseinandersetzungen zwischen Adel, Klerus und einfachem Volk, das unter Ausbeutung und Not leidet. Philip, der junge Prior von Kingsbridge, träumt davon, eine Kathedrale zu errichten. Er und der Baumeister Tom Builder, dessen Stiefsohn Jack und die kluge Grafentochter Aliena müssen sich in einem Kampf auf Leben und Tod gegen ihre Widersacher behaupten, ehe der Traum Gestalt annimmt und die Säulen der Erde buchstäblich in den Himmel zu wachsen beginnen...



Bei "Die Säulen der Erde2 handelt es sich um einen historischen Roman, der im 12. Jahrhundert spielt und mit seinen 1296 Seiten wahrlich ein Wälzer. Ich war zunächst etwas unsicher ob mir dieses Buch gefallen kann und hatte Angst es könnte an vielen Stellen langatmig werden. 
Ken Follett beschreibt unglaublich anschaulich das Leben im Mittelalter. Die gesamte Geschichte spielt über einen Zeitraum mehrere Jahrzehnte und die unterschiedlichen Figuren werden durch einen Großteil ihres Lebens begleitet. Vorrangig geht es in dem Roman um den Bau der Kathedrale, dennoch erfährt man aber auch viel über das Leben der Protagonisten, deren Schicksal mit dem der Kathedrale verknüpft ist. 
Die Geschichte wird aus der Perspektive von fünf verschiedenen Hauptfiguren erzählt. Das wären zum einen Tom Builder ein Baumeister, sein Stiefsohn Jack, Grafentochter Aliena, Prior Philip und William Hamleigh, Sohn einer Adelsfamilie. Durch diese vielen Perspektiven ist man immer auf dem Laufenden und kann das Handeln und die Denkweise aller Protagonisten sehr gut mitverfolgen. 
Die Lebensumstände aller Charaktere werden sehr detailliert dargestellt und auch Gefühle kommen nicht zu kurz. Die Verschmelzung vieler Haupt- und Nebenfiguren, sorgt für eine sehr rasante Handlung und es wird nie langweilig, da man als Leser immer wieder von unerwarteten Ereignissen und Wendungen überrascht wird. Intrigen, Machtspiele, Verrat, Hingabe, Liebe und vieles vieles mehr bietet uns dieses wunderbare Werk von Ken Follett. 
Aber nicht nur die Charaktere, auch die Landschaften, der Bau der Kathedrale selbst, aber auch der Krieg werden sehr anschaulich und umfassend beschrieben. Man bekommt tolle Einblicke in das Mittelalter und besonders interessant waren für mich die Arbeiten am Bau der Kathedrale. So erfährt man beispielsweise wie man Entfernungen bemessen hat oder aber auch wie ein Bauplan erstellt wurde. 
Für mich bietet das Buch alles, was mein Leserherz höher schlagen lässt. Spannung, Liebe, Emotionen, tolle Charaktere und all das bei einer wunderbaren Kulisse. 


"Die Säulen der Erde" ist ein absolutes Meisterwerk von Ken Follett und der beste historische Roman, den ich je gelesen habe. Ein absolutes must read! 





Samstag, 9. Mai 2015

[Rezension] MÉTO - Die Welt

© Quellenangabe: https://www.dtv.de/


Sie leben in Gefangenschaft im HAUS auf der INSEL. Und es gibt weitere Häuser, in denen Unterdrückung und Knechtschaft herrschen. Da macht sich ein Junge auf zu einer gefährlichen Mission aufs Festland, um Verbündete zu finden. Sein Ziel: die Befreiung aller Kinder aus den Fängen der Machthaber. Es ist die Reise des jungen MÉTO.



(Diese Rezension kann Spoiler zu den ersten beiden Bänden enthalten!)
"MÈTO - Die Welt" stellt den Abschlussband der MÉTO Trilogie dar. Man sollte die ersten beiden Bände unbedingt vorher lesen, da es sonst schwer werden dürfte der Handlung zu folgen. 
Der Autor behält sein hohes Erzähltempo auch in diesem Buch bei und so wird es nie langweilig. Allerdings wirken durch dieses rasante Tempo manche Erzählungen sehr abrupt und mir viel es teilweise schwer sämtliche Inhalte nachvollziehen zu können. 
Obwohl der Schreibstil wie bereits bekannt wieder sehr kühl und militärisch ist, klingt es dem Autor dennoch Emotionen zu vermitteln, was mich immer wieder aufs Neue überrascht. 
Während man bei Mèto weiterhin seine Entwicklung verfolgen kann, bleiben die anderen Protagonisten nach wie vor blass und eher im Hintergrund. Das fällt in diesem Band aber nicht ganz so ins Gewicht, da das Hauptaugenmerk auf Mèto liegt. 
Das Buch ist wieder aus der Sicht von Mèto geschrieben und man hat erneut das Gefühl, ihn auf sämtlichen Abenteuern zu begleiten und die Wahrheit nach und nach gemeinsam mit ihm ans Licht zu bringen. Endlich erfährt man sämtliche Hintergründe rund um das Haus und die Insel und auch die letzten Fragen werden geklärt. Das hat mir sehr gut gefallen, da am Ende keine Rätsel mehr offen waren und die Auflösung spannend aber auch gut durchdacht und sehr interessant gestaltet ist. 
Dieser Band stellt einen tollen Abschluss der Trilogie dar und ich habe diese Reihe wirklich sehr genossen. Ich habe bis zur letzten Seite mitgefiebert und bin absolut begeistert. 



"MÈTO - Die Welt" ist ein sehr gelungener Abschluss einer sehr spannenden und triefgründigen Trilogie. Für mich ist es eine klare Leseempfehlung!!





Donnerstag, 7. Mai 2015

Top Ten Thursday



10 Bücher, die schon etwas älter sind, aber trotzdem heute noch gerne gelesen werden