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Freitag, 31. August 2018

[Rezension] One of us is lying

© cbj-verlag.de

An einem Nachmittag sind fünf Schüler zum Nachsitzen in der Bayview High versammelt. 

Bronwyn: das Superhin auf dem Weg nach Yale. 
Addy: die klassische Homecoming-Queen. 
Nate: der Drogendealer. 
Cooper: der Baseball-Star. 
Simon: Urheber der berüchtigten Gossip-App der Highschool. 

Als Simon plötzlich zusammenbricht und kurz darauf im Krankenhaus stirbt, ermittelt die Polizei wegen Mordes. Simon wollte am Folgetag einen Skandalpost absetzen. Im Schlaglicht: Bronwyn, Addy, Nate und Cooper. Jeder der vier Jugendlichen hat etwas zu verbergen - und damit ein Motiv...


Die Geschichte wird insgesamt aus vier Perspektiven erzählt. Bronwyn, Addy, Nate und Cooper gehen alle auf die gleiche Highschool, haben allerdings bis zu dem Nachsitzen nichts miteinander zu tun gehabt. Durch Simons Tod geraten sie in einen gefährlichen Strudel aus Skandalen, der Polizei und deren Ermittlungen. 

Die Charaktere sind allesamt sehr glaubwürdig ausgearbeitet und haben für mich klassische Schüler eine Highschool dargestellt, wie man sie aus verschiedenen Filmen oder Serien kennt. Hinter der oftmals klischeehaften Oberfläche der vier Jugendlichen steckt jedoch viel viel mehr. 
Durch die häufigen Perspektivwechsel bleibt immer nah am Geschehen aus der Sicht jeder einzelnen Person und ich habe immer wieder überlegt wessen Motiv ausschlaggebend sein könnte oder wem ich die Tat zutrauen würde. 

Insgesamt erinnert mich die Geschichte an eine Mischung aus "Gossip Girl" und "Pretty Little Liars". Es gibt viele Machtspiele zwischen den Schülern, Lügen und Geheimnisse und natürlich auch das ein oder andere Drama. Mich hat die Handlung komplett in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Ich wollte unbedingt wissen wer der Mörder von Simon und wie er oder sie vorgegangen ist. 

Erst gegen Ende hab ich das gesamte Ausmaß von Simons Todesfall verstanden und ich konnte hinter die Kulissen blicken und alle Zusammenhänge erkennen. Mehr Überraschung geht kaum. Ein wirkliches gelungenes Ende mit einer mehr starken Wendung, die ich so niemals erwartet hätte. 

"One of us is lying" bietet spannenden Lesespaß und ist nicht nur für Jugendliche, sondern definitiv auch für Erwachsene sehr empfehlenswert. Ein tolles Buch!


Sonntag, 23. Oktober 2016

[Rezension] Nebel im August

© Quellenangabe:  
https://www.randomhouse.de/Verlag/cbj-Jugendbuecher/16000.rhd


Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von von Jenischen, >>Zigeuner>>, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich - obgleich völlig gesund - in die psychiatrische Anstalt Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird mit dem Stempel >>asozialer Psychopath<< als >>unwertes Leben<< aus dem Weg geräumt. 



Da sich meine Schule ebenfalls in Kaufbeuren befindet haben wir im Unterricht mit unserem Pädagogik- und Deutschlehrer den Film gemeinsam im Kino angesehen und besprochen. Für das Buch hatten wir im Unterricht leider keine Zeit, daher wollte ich es gerne privat für mich einmal lesen.
Am Anfang der Geschichte lernt man Ernst und seine Familie kennen und erfährt schließlich auch die Hintergründe weshalb er ins Heim kommt. Im Laufe der Jahre wird Ernst schließlich von einem Heim ins andere geschoben und die Zustände, welche man dort miterlebt sind teilweise einfach nur schockierend. Nicht nur Ernst, auch viele andere Kinder, vor allem jene welche eine nicht erforschte Krankheit oder eine Behinderung hatten, wurden regelrecht ermordet, da sie nicht normal waren. Sie waren nicht "nützlich" und konnten nicht Arbeit, weshalb sie als Last angesehen wurden, die entsorgt werden musste. Mich hat es sehr mitgenommen mitzuerleben, dass die Patienten sehr wohl wussten was vor sich ging, wie beispielsweise beim Himbeersaft oder den grauen Bussen, sie aber nur hilflos zusehen und nichts unternehmen konnten. 
Robert Domes hat hier wirklich außerordentliche Recherchearbeit geleistet und das wird im Buch auch mehrfach deutlich. Ebenso empfinde ich es sehr positiv, dass es am Ende des Buches ein kleines Lexikon gibt, in dem man alle im Buch verwendeten Begriffe (welche heute nicht mehr üblich sind, z.b. Jenische) nachschlagen kann. Auch wird zu Beginn kurz erklärt welche Namen historisch belegt und welche frei erfunden sind. Ebenfalls am Anfang enthalten ist auch ein Porträt des echten Ernst Lossa. 
Als besonderes Highlight findet der Leser in der Mitte des Buches zudem noch einige Bilder aus dem Film enthalten. Diese werden ebenfalls ausführlich mit kleinen Bildunterschriften erklärt. 
Der Tod von Ernst Lossa steht hier stellvertretend für alle Menschen die zur damaligen Zeit getötet wurden, da man der Ansicht gewesen ist, sie seien nicht lebenswert. Mich hat dieses Buch sehr nachdenklich gemacht und ich habe noch lange nach dem Lesen immer wieder an einige Inhalte denken müssen. Da ich selbst Kaufbeuren kenne hatte ich außerdem sofort die Bilder im Kopf, da es die Psychiatrie heute noch gibt. Man muss sofort daran denken, wie es wohl damals für Ernst gewesen sein muss dort gewesen zu sein, auf dem Gelände, in dem Gebäude mit den vielen anderen unschuldigen Kindern und Patienten. 


Robert Domes ist es dank herausragender Recherchearbeiten gelungen ein wirklich großartiges Werk zu schaffen. Ich kann das Buch all jenen ans Herz legen, die sich mit dieser scheußlichen Zeit der deutschen Geschichte beschäftigen wollen und bereit sind sich auf das Thema einzulassen. Es hinterlässt einen schockiert und nachdenklich, aber es lohnt sich definitiv das Buch zu lesen. 



Mittwoch, 3. August 2016

[Rezension] BATTLE ISLAND

© Quellenangabe: 
https://www.randomhouse.de/Verlag/cbj-Jugendbuecher/16000.rhd


Als Louisa die Castings für die brandneue TV-Show Battle Island erfolgreich besteht, glaubt sie sich ihrem Ziel ein Stück näher: Mit dem Preisgeld die Therapie ihrer Mutter bezahlen und sie so vor dem sicheren Tod retten. Millionen von Zuschauern werden ihre Suche nach einem Schatz verfolgen, der auf einer von der Außenwelt abgeschnittenen Insel im Atlantik versteckt ist. Doch auch die anderen Kandidaten wollen an das Geld - dazu ist ihnen jedes Mittel recht und so wird aus der Unterhaltungsshow schon bald ein Spiel auf Leben und Tod...


Der Klappentext hat mich sofort begeistert und daher musste das Buch pünktlich zum Erscheinungsdatum Ende Juli bei mir einziehen. Ich liebe Geschichten dieser Art und hatte auf ein spannendes Abenteuer ähnlich wie Panem gehofft. Im Großen und Ganzen wurden meine Erwartungen von Peter Freund auch erfüllt. 
Insgesamt gibt es zehn Teilnehmer in Battle Island und sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Jeder hat seine ganz persönliche Geschichte und einen wichtigen Grund, weshalb er oder sie das Preisgeld unbedingt gewinnen möchte. 
Während mir Lou, Elena und Josh sofort sehr sympathisch waren, konnte ich Sophie überhaupt nicht leiden. Ihr ganzer Charakter und ihre Art sind mir zuwider und obwohl ich ihre Beweggründe warum sie an der Show teilnimmt verstehen kann, kann ich sie überhaupt nicht ausstehen. Neben den Teilnehmern, hat Peter Freund aber auch die Produzenten der Show gut ausgearbeitet. Dabei zeigt sich deutlich, dass diese wie wohl die meisten Produzenten einer solchen Show, nur an guten Einschaltquoten und enormen Einnahmen interessiert sind. Diese versuchen sie um jeden Preis zu erreichen und gehen dabei sogar über Leichen. Ich war teilweise wirklich schockiert wie skrupellos und gewissenlos die Produzenten ihrer Arbeit nachgehen.
Mit dem Einstieg in die Geschichte habe ich mir leider etwas schwer getan, da die Geschichte viele Zeitsprünge hat. Mal befindet man sich auf der Insel bei Tag acht der Show, dann wechselt das Geschehen plötzlich wieder zu einem Zeitpunkt Wochen bevor Battle Island überhaupt gestartet hat. Mit der Zeit werden diese Sprünge allerdings weniger und die zeitlichen Abstände liegen näher beieinander, womit ich dann recht gut klar gekommen bin.
Obwohl die Geschichte insgesamt recht spannend verlaufen ist, gab es für mich keine großen Überraschungen. Oftmals wurden Dinge aufgelöst oder enthüllt, die ich schon vor einigen Seiten vermutet habe. Das war für mich allerdings nicht weiter schlimm und ich hatte dennoch viel Spaß beim Lesen. 
Lediglich eine Sache hat mich doch etwas gestört und das geschieht Richtung Ende des Buches. Der Höhepunkt der Story sowie auch die Aufklärung einiger Ereignisse wirkten mir etwas zu konstruiert und von zu vielen Zufällen begleitet. Hier wäre durchaus mehr Potenzial in der Umsetzung vorhanden gewesen. Trotz allem hat mir "Battle Island" sehr gut gefallen. 


"Battle Island" ist ein facettenreicher Abenteuerroman, der es schafft die Inhalte einer solchen TV-Show sehr realitätsnah rüber zubringen. Leider gibt es ein paar kleine Kritikpunkte zu Beginn und gegen Ende. Dennoch konnte mich die Geschichte packen, da sie viel Unterhaltung und Spannung zu bieten hat. 



Vielen Dank an cbj für das Rezensionsexemplar!
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit cbj und enthält Werbung für "Battle Island" von Peter Freund.