© blanvalet-verlag.de | 2017 |
Zu Beginn begleitet man als Leser Marianne und Tasha auf ihrem gemeinsamen Ausflug zum Hamburger Dom, wo sie der Wahrsagerin einen Besuch abstatten. Der Schreibstil ist sehr locker und leicht zu lesen und ich habe mich schnell in die Geschichte hinein gefunden. Auch mit der Hauptfigur konnte ich mich schnell identifizieren und Marianne ist auf Anhieb sympathisch.
Diese ersten Kapitel haben mir auch wirklich gut gefallen. Nach dem Besuch bei der Wahrsagerin wird Marianne sehr nachdenklich und die Story spaltet sich in zwei Handlungsstränge.
Im ersten Handlungsstrang befinden wir uns weiterhin in Hamburg und quasi in der Realität. Der zweite Handlungsstrang findet in Schottland statt und wir springen immer wieder zwischen beiden Orten hin und her. Auf der einen Seite hat der ständige Wechsel der Erzählstränge meinen Lesefluss gestört, auf der anderen Seite bin ich mit dem Verlauf der Geschichte nicht sonderlich glücklich.
Die Umsetzung ist nicht gut gelungen und ich glaube die Geschichte wäre mit nur einem Verlauf deutlich besser zu lesen gewesen.
Mit den Nebencharakteren hatte ich ebenfalls etwas zu kämpfen. Sowohl die Mutter von Marianne als auch Tasha setzen Marianne ständig unter Druck einen Mann zu finden, als wäre es das einzig wichtige im Leben einer Frau. Ich hatte das Gefühl, dass Marianne sich durch die beiden in eine völlig falsche Richtung entwickelt und ihr komplettes Selbstvertrauen verliert. Man sollte sich nicht so sehr verbiegen um anderen zu gefallen, sondern sich selbst treu bleiben. Das wird hier nur leider gegenteilig dargestellt.
Weniger ist manchmal mehr, dieser Satz fasst meine Gedanken zu dem Buch perfekt zusammen. Da sich die Handlung im Endeffekt in zwei Geschichten aufspaltet verschieben sich auch die Schwerpunkte und mir wurde es etwas zu viel. Eine Handlung mit einem roten Faden wäre hier deutlich besser gewesen meiner Meinung nach. Ich bin von dem Buch leider ziemlich enttäuscht.
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