Sonntag, 19. September 2021

[Rezension] Dürre

 

heyne-verlag.de



Es ist der dritte Dürresommer in Folge. Das Wasser wird knapp. In ganz Europa herrscht Hungersnot. Um der wachsenden Bedrohung etwas entgegenzusetzen, beschließt die EU drastische Maßnahmen: Landwirtschaftliche Betriebe werden verstaatlicht, eine App soll den CO2-Fußabdruck eines jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO2-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage - und werden erbarmungslos gejagt. 


Anfangs klingt die App nach einem Konzept, dass durchaus Sinn machen könnte. Doch das Projekt hat auch so manche Schattenseiten an sich und es bildet sich in der Bevölkerung eine große Schere zwischen Reich und Arm. Die totalitäre Überwachung ist kompletter Wahnsinn und wo man Geld machen kann, ist ein Missbrauch des Konzepts nicht weit weg. 
Dennoch zeigt der Autor hier ein hochbrisantes Thema auf, welches gar nicht genug Aufmerksamkeit bekommen kann. 
Die Atmosphäre wirkt fast schon dystopisch und die Verzweiflung der Menschen ist permanent spürbar. Auch das extreme Wetter wird sehr deutlich und bildhaft beschrieben und ich war beim Lesen froh, selbst nicht vor Ort sein zu müssen, um die Handlung zu erleben. 

Nicht so gut gefallen haben mir die Protagonisten. Es werden viele Klischees bedient und wirklich gut ausgearbeitet ist meiner Ansicht nach Julian. Weder seine Schwester, noch die Ermittler von ACON oder weitere Nebenfiguren konnten mich überzeugen. 
Auch hat die Geschichte einige Längen, bei denen man am liebsten zum nächsten Kapitel vorblättern möchte. Bei einem Thriller erwarte ich deutlich mehr Spannung und Nervenkitzel, als es hier gegeben ist. Letzteres fehlt tatsächlich komplett. 


Starker Einstieg, der dann jedoch schnell abflaut. Zum Schluss hat man das Gefühl der Autor hat vor lauter Nebensächlichkeiten selbst den Faden verloren. Für mich kein Thriller, sondern eher ein Buch für zwischendurch das als gesellschaftskritischer Roman gesehen werden kann. 



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