Mittwoch, 26. Juli 2017

[Rezension] Die Gewalt der Dunkelheit

© heyne-verlag.de | 2017


Mark Novak ist ein effektiver Ermittler. Hart, schnell, unbeugsam. Er arbeitet für die Organisation Innocence Incorporated, die unschuldig zum Tode Verurteilte vertritt. Doch seit seine Frau erschossen wurde, sucht Novak nach ihrem Mörder. Als er zur Gefahr wird, schickt man ihn in die gnadenlose Kälte von Garrison, Indiana. Vor zehn Jahre ist dort eine junge Frau in einem gigantischen Höhlensystem verschwunden. Novaks Jagdinstinkt erwacht: Um Erlösung zu erlangen, muss er die Wahrheit finden. Die Wahrheit, die in der kalten Dunkelheit liegt. 


"Die Gewalt der Dunkelheit" ist das zweite Werk, welches ich von Michael Koryta gelesen habe. Seinen Schreibstil mag ich sehr gerne, da er ohne große Ausschmückungen auskommt und flüssig zu lesen ist. Bei diesem Buch handelt sich es um den Auftakt einer neuen Reihe von Michael Koryta.

Die Geschichte wird im auktorialen Stil erzählt und als Leser begleitet man den Ermittler Mark Novak bei seiner Arbeit. Da er Probleme mit seinem Chef hat ist dieser Job eine Art Bestrafung für ihn und die Begeisterung von Novak hält sich daher anfangs sehr in Grenzen. Mark Novak war für mich ein sehr authentischer und ehrlicher Ermittler, der einem nach und nach die Zusammenhänge offenbart.
Novak wurde von Ridley angefordert wenn man es so nennen will. Ungewöhnlich hierbei ist, das Ridley selbst der Tatverdächtige ist. Das hat mich anfangs aus dem Konzept gebracht und sehr verwundert, denn welcher Tatverdächtige ruft schon selbst die Ermittler. Einer der unschuldig ist oder jemand der die Polizei herausfordern möchte? Ridley war mir von Beginn an unsympathisch, er ist ein Mensch dem ich in der Realität nicht über den Weg trauen würde. Dieser Eindruck blieb bis zum Schluss erhalten.
Es gibt noch einige weitere Figuren, aber diese sind kaum ausgearbeitet und haben oftmals nur kleine Rollen. Daher bleiben sie größtenteils recht blass und die meisten werde ich wohl nicht lange im Gedächtnis behalten.

Das Buch ist in viele verschiedene Handlungsstränge unterteilt, wobei ich das Gefühl hatte, dass Michael Koryta sich ein wenig verzettelt hat. Während der Einstieg sehr mitreißend ist und einem klaren roten Faden folgt, verliert dieser sich ab der Hälfte des Buches. Man hat das Gefühl, der Ermittler steht auf der Stelle und macht eher zwei Schritte zurück als einen nach vorne. Ich hatte den Eindruck, der Autor wusste selbst nicht mehr genau worauf er sein Hauptaugenmerk richten wollte. Ridley, das tote Mädchen oder die Intrigen innerhalb der Stadt? Alles ist irgendwie präsent, bekommt aber nicht genug Raum und so wirkt das Geschehen zusammengewürfelt und konfus. Erst gegen Ende schafft Michael Koryta es, die Stränge zu bündeln und die Geschichte in einem fulminanten Höhepunkt enden zu lassen. Dabei bleibt auch noch genug Raum für eine Fortsetzung bzw. einen neuen Fall. 


Für "Die Gewalt der Dunkelheit" braucht man teilweise einen langen Atem, aber das spannende und gut gelöste Ende konnte mich darüber etwas hinweg trösten. Alles in allem handelt es sich um einen soliden Thriller, den ich jedoch nur eingeschränkt weiterempfehlen möchte. 




Vielen Dank an Heyne für das Rezensionsexemplar!

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Heyne und enthält Werbung für "Die Gewalt der Dunkelheit" von Michael Koryta.

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