Freitag, 23. Juli 2021

[Rezension] Die Unsterblichen

 

© btb-verlag.de



Sommer 1969: Wie ein Lauffeuer spricht sich in der New Yorker Lower East Side herum, dass eine Wahrsagerin im Viertel eingetroffen ist, die jedem Menschen den Tag seines Todes vorhersagen kann. Neugierig machen sich die vier Geschwister Gold auf den Weg. Nichtsahnend, dass dieses Wissen für jeden von ihnen auf unterschiedliche Weise zum Verhängnis wird. Simon, den Jüngsten, zieht es Anfang der 1980-er Jahre nach San Francisco, wo er nach Liebe sucht und alle Vorsicht über Bord wirft. Klara, verwundbar und träumerisch, wird als Zauberkünstlerin zur Grenzgängerin zwischen Realität und Illusion. Daniel findet nach 9/11 Sicherheit als Arzt bei der Army. Varya wiederum widmet sich der Altersforschung und lotet die Grenzen des Lebens aus. Doch um welchen Preis?

Bei der Wahrsagerin erfahren die vier Geschwister den Tag ihres Todes. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird jeder Protagonist für einen Abschnitt in den Vordergrund gestellt und man erfährt wie er oder sie mit dieser Nachricht umgehen. Stück für Stück begleitet man ihr weiteres Leben bis zum jeweiligen Datum. 

Mit jedem Abschnitt haben sich mir neue Fragen gestellt. Würde ich das Datum wissen wollen? Oder lieber nicht? Lebt man intensiver und genießt seine Zeit mehr, wenn man weiß wann es endet? Auch die Protagonisten sehen sich mit diesen Themen konfrontiert und die Autorin hat es einfach grandios umgesetzt. Am meisten berührt hat mich Simon, der jüngste der Geschwister. Als er sein Datum erfahren hat, war er noch viel zu jung um das Ausmaß zu begreifen und dennoch hat es ihn stets begleitet und er hat es nie vergessen. 

Klaras Schicksal hat mich ebenfalls sehr mitgenommen, wohingegen Daniel und Varya für mich etwas weniger greifbar waren. Das heisst aber nicht, dass ich ihre Abschnitte schlechter fand, als die der anderen beiden. Insgesamt war das Buch grandios und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. 

Eine ganz besondere Geschichte, die mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Auch nach dem Beenden des Buches ging mir die Thematik nicht aus dem Kopf und ich habe noch lange gegrübelt. Chloe Benjamin hat hier wirklich etwas ganz außergewöhnliches geschaffen. 





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