Freitag, 25. Januar 2019

[Rezension] Jagdtrieb

© goldmann-verlag.de

Der junge Anwalt Paul Colossa aus München erbt nach dem überraschenden Selbstmord seines Onkels dessen Kanzlei in Neustadt in der bayerischen Provinz - und damit eine Menge kurioser Fälle. Wie den der hübschen Maja, Tochter des zwielichtigen russischen Unternehmers Victor Rivinius. Maja wird von ihrem Exgeliebten gestalkt, und Colossa soll vor Gericht ein Kontaktverbot erwirken. Dabei erliegt Colossa prompt selbst den Reizen der jungen Frau. Blind vor Liebe verstößt er gegen alle Regeln und übersieht wie sehr Maja in die dubiosen Machenschaften ihres Vaters verstrickt ist. Unversehens befindet er sich mitten in einer höchst gefährlichen Jagd. 


Nachdem Paul, total überrascht vom Selbstmord des Onkels, dessen Kanzlei übernehmen soll, stolpert er mehr oder weniger in sein Erbe und kann anfangs noch gar nicht richtig fassen wie ihm geschieht. Fräulein Christiane, die Sekretärin, kennt er bereits von klein auf und ohne sie wäre er wohl verloren gewesen. Doch nach und nach findet er seinen Einstieg in die Arbeit seines verstorbenen Onkels und übernimmt schließlich den Fall von der schönen Maja.
Ich war etwas verwundert wie stark Paul sich zu Maja hingezogen gefühlt hat, aber ich vermute, dass das auch seiner zum Scheitern verurteilten Beziehung mit Sandra zuzuführen ist. 

Das Tempo der Geschichte ist zunächst eher entspannt und als Leser wird man Stück für Stück in den neuen Alltag von Paul eingeführt. So hat man genug Zeit alles in Ruhe kennen zu lernen und die Figuren besser verstehen zu können. Die Handlung selbst hat eine, für mich, ganz andere Richtung eingeschlagen als ich zunächst erwartet hatte. 

Die anwaltliche Arbeit von Paul wird sehr detailliert geschildert und man erhält hier einen sehr guten Einblick in den Alltag eines Anwalts. Da mich diese Thematik schon immer sehr interessiert hat, war es für mich von großem Interesse. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass jemand, der nicht ganz so viel Begeisterung für Juristisches hat, sich etwas gelangweilt fühlen könnte. 

Zum Ende hin nimmt das Tempo enorm zu und die Ereignisse überschlagen sich beinahe. Für meinen Geschmack wirkte es an der ein oder anderen Stelle etwas konstruiert und nicht ganz so glaubwürdig. 

Zum Schluss möchte ich auf jeden Fall noch auf die Kapitel als solche kurz eingehen. Jedes Einzelne Kapitel trägt einen Begriff aus dem Jägerchargon, welcher kurz erläutert wird. Die meisten waren mir völlig neu und ich hab einige interessante Fakten gelernt, auch wenn ich mir bei weitem nicht alle Begriffe merken konnte. Eine ungewöhnliche Idee, aber hier völlig passend, da die Begriffe gut zum Inhalt des folgenden Kapitels gepasst haben.

Mit "Jagdtrieb" ist dem Autor ein solider Kriminalroman gelungen, der mich stellenweise sehr gut unterhalten hat, allerdings nicht überraschen konnte. Daher drei von fünf Herzen von mir.

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Goldmann Verlag und enthält Werbung für "Jagdtrieb" von Hendrik Esch.

3 Kommentare:

  1. Hallo,

    ich bin mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich wäre (das mit Paul und Maja klingt nach rasanter Romanze, was mich normal immer etwas stört?) – allerdings finde ich auch interessant, dass viel auf seine Arbeit als Anwalt eingegangen wird!

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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    1. Hallo Mikka,

      ich habe nun ein Interview mit dem Autor auf meinem Blog veröffentlicht, vielleicht magst du dir das mal ansehen. Da erfährt man viel über seine Hintergründe.

      Alles Liebe
      Bettina

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    2. Hallo Bettina,

      das schaue ich mir gleich mal an! :-)

      LG,
      Mikka

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