Freitag, 9. August 2019

[Rezension] Niemalswelt

© carlsen.de

Seit Jims ungeklärtem Tod hat Bee keinen von ihren Freunden mehr gesprochen. Als sich die fünf ein Jahr später in einem noblen Wochenendhaus an der Küste wiedertreffen, entgehen sie nachts nur knapp einem Autounfall.Unter Schock und vom Regen durchnässt kehren sie ins Haus zurück. Doch dann klopft ein geheimnisvoller Unbekannter an die Tür und eröffnet ihnen das Unfassbare: Der Unfall ist doch passiert und es gibt nur einen Überlebenden. Die Freunde sind in einer Zeitschleife zwischen Tod und Leben gefangen, in der sie dieselben elf Stunden immer wieder durchlaufen - bis sie sich geeinigt haben, wer von ihnen überlebt. 

Der Schlüssel zur Entscheidung scheint Jims Tod zu sein - in ihrer Verzweiflung beginnen die Freunde nachzuforschen, was wirklich mit ihm passiert ist, in jener Nacht, in der er in den Steinbruch stürzte. Und langsam wird klar, dass sie alle etwas zu verbergen haben...

Die Grundidee der Autorin hat mich sofort angesprochen, da ich bislang nichts vergleichbares gelesen habe. Gleich zu Beginn stellen sich einem als Leser viele Fragen. Wie sollen die Jugendlichen nur eine Entscheidung fällen und schaffen sie es überhaupt? Wie würde man selbst in so einer Situation reagieren? Und wie hängt all das mit dem Tod von Jim zusammen?

Durch den dynamischen Schreibstil fällt es leicht in die Geschichte hinein zu finden und bald schon ist man in einem Strudel schwerwiegender Ereignisse gefangen. 
Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Beatrice. Ich hätte mir gewünscht auch in die Perspektiven der anderen fünf schlüpfen zu können, das hätte ein wenig mehr Abwechslung gegeben. 

Nach der Erläuterung des Wächters denkt natürlich jeder erst einmal an sich selbst und das eigene Überleben, wodurch eine erfolgreiche Abstimmung unmöglich wird. Wieder und wieder durchleben die Freunde den gleichen Tag und erst nach einer Zeit durchbrechen sie diesen schicksalshaften Kreislauf und begeben sich auf die Suche nach Antworten. 

Sowohl die Zwischenwelt, als auch die mysteriösen Umstände von Jims Tod sind beides spannende Rätsel, die es zu lösen gilt. Ich fand beide Themen sehr gut umgesetzt und auch das Verhalten der einzelnen Figuren konnte ich nachvollziehen. Das Ende selbst war zwar zum Teil so wie vermutet, hält aber gleichzeitig auch die ein oder andere Überraschung bereit. 


Ein fesselnder und dramatischer Jugendroman, den ich sehr gerne gelesen habe. 


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