Montag, 4. September 2017

[Rezension] Die Chemie des Todes

© Quellenangabe: https://www.rowohlt.de/

STERBEN KANN EWIG DAUERN...

aber der menschliche Körper beginnt kaum fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen - und wird dann zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann für Insekten. Fliegen.Die Larven verlassen die Leiche in Reih und Glied, in einer Schlangenlinie, die sich immer nach Süden bewegt. Ein Anblick, der jeden dazu veranlassen würde, das Phänomen zu seinem Ursprung zurück zu verfolgen. Und so entdecken die Yates - Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war...



Bereits am Klappentext merkt man sehr schnell, dass es sich hier um keine Lektüre für zarte Gemüter handelt. Insgesamt schreibt der Autor sehr detailreich, was gerade bei verwesenden Leichen und offenen Wunden nicht sehr angenehm ist. Ich lese solche Thriller häufiger, daher war das für mich kein Problem, wer sich aber schnell ekelt, sollte dieses Buch besser nicht lesen. 

Für mich war es mein erstes Buch von Simon Beckett und bereits die ersten Seiten haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und der Autor hat es mehr als einmal geschafft, mich auf eine falsche Fährte zu führen. 

David Hunter ist forensischer Anthropologe und man erhält viele interessante Einblicke in seine Arbeit. Für mich hätten es auch noch ein bisschen mehr sein können, denn diese Passagen waren überaus spannend. Zunächst war ich etwas verwundert, weshalb ein so renommierter Anthropologe aufs Land zieht, aber mit der Zeit kann man immer mehr hinter Davids Fassade blicken und lernt seine Vergangenheit und Beweggründe kennen. 
Neben David begleitet man auch noch die Bewohner Mahams, sowie die Polizei durch die harten Zeiten dieses kleinen Örtchens. 

Ich war erschüttert, wie schnell der enge Zusammenhalt der Gemeinde zerbricht und die ersten Anfeindungen und Unterstellungen sich ihren Weg in die Köpfe der Leute bahnen. Wo Freundschaft oder gute Nachbarschaft war, ist plötzlich nur noch Hass. 
Simon Beckett schafft es den Spannungsbogen bis auf die letzten Seiten aufrecht zu erhalten. Der Schluss selbst war gut und hat auch gut zur Geschichte gepasst, war mir persönlich jedoch ein klein wenig überzogen. 


"Die Chemie des Todes" war mein erster Beckett und mit Sicherheit nicht mein letzter. Der Autor hat einen soliden Thriller geschaffen, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, weshalb ich einen Punkt in meiner Bewertung abziehe. 



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