Sonntag, 20. Oktober 2019

[Rezension] No Exit

© verlag-heyne.de

In den Bergen von Colorado gerät die junge Darby Thorne in einen Schneesturm und sucht Zuflucht in einem Motel. Dort trifft sie auf eine Gruppe von Schutzsuchenden. Darby scheint in Sicherheit zu sein. Doch auf dem Parkplatz macht sie eine schreckliche Entdeckung: Im Fond eines Vans sieht sie ein gefesseltes Mädchen. Wie Eiswasser schießt die Erkenntnis durch Darby: Der brutale Täter muss unter den Anwesenden sein. Aber es gibt keine Verbindung nach außen, keine Fluchtmöglichkeit. Darby muss das Mädchen retten - und die Nacht überleben...


Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich musste das Buch einfach haben. Die Umsetzung allerdings war dann nicht ganz das was ich erwartet hatte. Die Geschichte wurde mitunter ziemlich abstrus und von realitätsnahen Schilderungen war man ziemlich weit entfernt. 

Fangen wir bei der Protagonistin Darby an. Mit ihr wurde ich überhaupt nicht warm. Ihre Entscheidungen waren komplett seltsam und wenn ich ein Mädchen bei -19 Grad in einem Auto eingesperrt entdecken würde, würde ich kaum in aller Seelenruhe bei einem Kaffee erst mal darüber nachdenken, was man jetzt wohl am besten machen sollte. Die meiste Zeit war ich total genervt von ihr und hätte sie am liebsten kräftig durchgeschüttelt. 
Die anderen Protagonisten waren mir ebenso unsympathisch und ich konnte zu niemandem eine Beziehung aufbauen. 

Ebenso schwierig war es für mich, dass der Autor wenig darauf geachtet hat, ob sein Geschriebenes so auch wirklich möglich wäre. Es herrschen wie bereits erwähnt -19 Grad und alle rennen mit Tshirts oder dünnen Pullis draußen im Schneesturm herum. Kalt ist dabei anscheinend niemandem, wobei von Mützen, Schals oder dergleichen auch nie die Rede ist. Das hat mich extrem gestört und total von den eigentlichen Ereignissen abgelenkt. 
Auch sind einige Personen verletzt und vollführen dabei noch Tätigkeiten, die absolut realitätsfern sind. Hier hätte sich der Autor wirklich mehr Mühe geben können.

Der Schluss selbst war dann etwas übereilt und einen schlüssigen Höhepunkt sucht man vergeblich. Insgesamt war alles ziemlich vorhersehbar und alles klappt natürlich immer gerade so in letzter Sekunde. Unter einem spannenden Thriller stelle ich mir auf jeden Fall etwas anderes vor. 


Ein wirklich guter Plot, der leider komplett gegen die Wand gefahren wurde. Hier hätte man das Potenzial eindeutig besser nutzen können. Echt total schade.


Vielen lieben Dank an den Heyne für das Rezensionsexemplar!
Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Heyne und erhält Werbung für "No Exit" von Taylor Adams. 

1 Kommentar:

  1. Ach du meine Güte! Sowas mag ich überhaupt nicht, wenn ein Autor so realitätsfremd schreibt! -19 Grad und Tshirts...ja, eh klar!! Ich hatte mal einen Roman einer Autorin, die übers schifahren schrieb und eindeutig noch nie selbst auf Schiern gestanden hat! Da gab es plötzlich Umkleidekabinen (!) wie im Schwimmbad, die Pistenbezeichnungen waren falsch und es gab bei einem Schirennen einen gemeinsamen Start aller Schirennläufer...*vordemKopfschlag*
    Wenn ich ein Buch schreibe, dann muss ich auch recherchieren!! Aber bei -19 Grad mit Tshirt rumzulaufen, das sagt einem ja schon der logische Hausverstand...also nein! Sowas geht gar nicht!!!!!
    Ich habe den Autor gerade gegoogelt...der lebt doch im Staat Washington sprich oben an der kanadischen Grenze!! Der muss sich doch damit auskennen....

    Liebe Grüße
    Martina

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