Montag, 4. März 2019

[Rezension] Einer wird sterben

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Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb. Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Eines Morgens steht an der Straße ein Auto, in dem zwei Personen sitzen. Nichts kann sie dazu bewegen weiter zu fahren und ihren Grund weshalb sie dort ganze Tage verbringen, erfährt niemand. Höchst eigenartig und verdächtig und irgendwie auch beunruhigend. Ich konnte die beklemmende Atmosphäre und die Sorgen der Anwohner sehr gut nachvollziehen, ich würde mich auch nicht wohl fühlen, würde jemand tagelang vor meinem Haus campieren. 

Erzählt wird die Sicht von Stella, die ein sehr (wie man meinen möchte) glückliches Leben führt. Sie hat einen tollen Mann, wohnt in einer Villa und scheint es gut getroffen zu haben. Wäre da nicht dieses große Geheimnis, dass seit Jahren an ihr nagt und sie von ihnen heraus aufzuzehren droht. 
Obwohl man sehr langsam an Stella's Leben herangeführt wird und sie durch ihren Alltag begleitet, blieb sie mir merkwürdig fremd. Auch ihre Naivität und Unbeholfenheit haben es mir schwer gemacht einen Zugang zu ihr zu finden. Teilweise hab ich mich gefragt, wie sie überhaupt selbstständig in ihrem Leben klar kommen möchte, so fixiert ist sie auf ihren Ehemann Paul. 

Wiebke Lorenz versteht sich darauf an den richtigen Stellen Cliffhanger einzubauen, die die Neugier des Lesers wecken. Für mich hat sich das Buch mit der Zeit zu einem Pageturner entwickelt und ich habe es beinahe auf einen Rutsch gelesen. Leider driftet die Autorin immer wieder in Nebensächlichkeiten ab. So muss man teilweise sehr geduldig sein, ehe offene Fragen geklärt werden. 

In den letzten Kapiteln steigert sich die Spannung noch einmal deutlich und mündet in einem finalen Höhepunkt. Ganz überzeugen konnte mich das Ende jedoch nicht, da die letzten Seiten etwas zu konstruiert sind um wirklich glaubwürdig sein zu können. Wer das Buch liest, wird wissen welche Stelle ich meinen, mehr sagen möchte ich an dieser Stelle nicht, da ich sonst sehr fies spoilern würde. 

Mit "Einer wird sterben" hat Wiebke Lorenz einen kurzweiligen und dennoch hoch interessanten Thriller erschaffen. Die Figuren hätten für meinen Geschmack etwas mehr Tiefe vertragen und der Schluss war nicht ganz mein Fall. Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter. 


Vielen Dank an den Scherz Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Scherz Verlag und enthält Werbung für "Einer wird sterben" von Wiebke Lorenz.

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