Dienstag, 7. Januar 2020

[Rezension] Draussen

© ullstein-verlag.de

Ein tödliches Geheimnis zwingt Cayenne und ihren Bruder Joshua zu einem Leben außerhalb der Gesellschaft. Zusammen mit dem mysteriösen Stephan verstecken sie sich im Wald. Er drillt die Teenager mit aller Härte, bereitet sie vor auf einen Kampf um Leben und Tod. Doch je mehr Zeit vergeht, desto weniger glaubt Cayenne, dass ihnen wirklich Gefahr droht. Bis er plötzlich vor ihnen steht: der Mann, der sie töten will. 

Ein ganz neues Werk der Kluftinger-Autoren und das ganz ohne Kluftinger? Ich war mir zunächst unsicher ob ich das Buch wirklich lesen möchte, aber am Ende hat dann doch die Neugier gesiegt. 

Unsere Protagonisten setzen sich aus einem Mann und seinen zwei Kindern zusammen, die allesamt erfahrene Survial-Profis sind. Fernab jeglicher Zivilsation leben sie in Wäldern, trainieren täglich um fit und stark zu sein und sich gegen ihre Widersacher behaupten zu können. 
In einem zweiten Handlungsstrang beobachtet man als Leser eine Bundestagssitzung in Berlin. Hier geht es um die ganzen Großen in der Wirtschaftsbrachen und wie sie zu ihren Gunsten die Fäden ziehen. 
Als weitere Ebene gibt es ab und an noch Tagebuchauszüge eines frischen Legionärs, der sich in seiner Ausbildung befindet. 

Zunächst konnte ich keinen Zusammenhang zwischen diesen verschiedenen Punkten erkennen und der Vorhang lüftet sich nur langsam. Dabei ist es leider so, dass die Spannung nicht konstant gehalten wird, sondern immer wieder stark abflaut. Besonders die Passagen in Berlin waren für mich extrem zäh und langatmig und haben mich beinahe zu Tode gelangweilt. 

Die beiden Teenager wiederum haben mich gut unterhalten und es war interessant zu sehen wie sie sich in der Wildnis durchschlagen und überleben können. Dabei bemerkt man vor allem oft bei Cayenne den inneren Konflikt. Zum einen möchte sie für ihre Familie da sein und niemanden enttäuschen, aber dann ist da auch der große Wunsch in ihr, einfach nur ein normaler Teenager zu sein - mit einem normalen Leben und Alltag.

Insgesamt war die Story für mich allerdings zu konstruiert und unrealistisch. Besonders der Schluss war komplett übertrieben und einfach over the top. Ich war auf den letzten Seiten echt enttäuscht und hätte mit einem deutlich sinnvolleren Ende gerechnet. Für mich kann die Story leider nicht wirklich mit den Kluftinger-Krimis mithalten und hängt doch etwas hinterher. 



Eine gute Grundidee, die leider nur mittelmäßig ausgeführt wurde. Das Autoren-Duo hat etwas neues ausprobiert und ein wenig danebengelangt. Da lese ich dann doch lieber die Kluftinger Romane, deren Niveau deutlich höher ist. 


2 Kommentare:

  1. Hallöchen Bettina,

    oh nein, das klingt aber schade! Ich hab das Buch nun schon seit Wochen im Auge und wollte bei der nächsten Gelegenheit einfach zuschlagen. Die Leseprobe hat mir gefallen wobei ich auch sagen muss, dass ich den Zusammenhang mit den Schilderungen aus Berlin nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich hatte gehofft, das klärt sich alles im Laufe des Buches.
    Jetzt bin ich etwas unschlüssig.

    LG
    Anja

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    1. Hi Anja,

      das Buch ist keinenfalls schlecht, aber einfach nicht das was ich mir erhofft hatte. Für mich hat genau der Teil mit Berlin die Geschichte irgendwie kaputt gemacht und das eigentliche Potenzial zerstört. Das ist aber wohl persönliche Geschmackssache.

      LG
      Bettina

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