Dienstag, 15. September 2020

[Rezension] Das Manuskript

© heyne-verlag.de

Hurrikan Leo steuert mit vernichtender Gewalt auf Camino Island zu. Die Insel wird evakuiert, doch der Buchhändler Bruce Cable bleibt trotz der Gefahr vor Ort. Leos Folgen sind verheerend: Mehr als zehn Menschen sterben. Eines der Opfer ist Nelson Kerr, ein Thrillerautor und Freund von Bruce. Aber stammen Nelsons tödliche Kopfverletzungen wirklich vom Sturm? In Bruce keimt der Verdacht, dass die zwielichtigen Figuren in Nelsons neuem Roman realer sind, als er bisher annahm. Er beginnt zu ermitteln und entdeckt etwas, was weit grausamer ist als Nelsons Geschichten. 

Während der Großteil der Inselbewohner vor dem Sturm flüchtet, gehört Bruce zu den wenigen, die zu Hause bleiben und den Sturm aushalten wollen. Danach ist nichts mehr wie zuvor. Nicht nur die halbe Insel ist verwüstet, sondern Bruce erfährt auch von dem Tod seines Autorenfreundes Nelson. Hier scheint es einige Ungereimtheiten zu geben, denen Bruce auf die Spur gehen möchte. 

John Grisham hat Bruce bereits in seinem Werk "Das Original" eingeführt, welches ebenfalls auf der Insel spielt. Es ist aber nicht notwendig das Buch vorab zu lesen, da die Geschichten nicht miteinander zusammenhängen. 
Der Autor hat wie gewohnt eine gut konstruierte Geschichte kreiert, die sich mehr und mehr zu einem großen Ganzen aufbaut, ähnlich wie Sturm Leo. Dabei verzichtet Grisham auf effektheischende Action und legt seinen Fokus viel mehr auf die verschiedenen Figuren und deren Tiefe. Es gibt dabei nicht nur schwarz und weiß, sondern auch so manche Grautöne.

Die erste Hälfte des Buches handelt in erster Linie von Bruce, seinem Leben auf der Insel und seinen Freunden. Das Erzähltempo ist dabei ruhig und große Spannungsmomente kommen hier noch nicht auf. Im zweiten Teil der Geschichte geht es dann vermehrt um die Nachforschungen zu Nelsons Tod und dem kaum vorhandenen Interesse der Polizei den Fall aufzuklären. Diese Passagen waren deutlich dynamischer und konnten mich dann auch richtig fesseln. Zum Ende hin werden alle Fragen restlos geklärt und ich habe den Schluss für mich als sehr befriedigend wahrgenommen.

Das Buch hat mir durchaus gefallen, aber gerade im Vergleich zu anderen Werken des Autors konnte es mich dann doch nicht so mitreißen und packen, wie ich es gewohnt bin. Dennoch ein solider Roman, der mir einige schöne Stunden beschert hat.





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