Montag, 2. November 2020

[Rezension] Zerrissen

© droemer-knaur.de

Rechtsmediziner Dr. Fred Abel, stellvertretender Leiter der BKA-Einheit >>Extremdelikte<<, muss als Gutachter in einem besonders schweren Fall aussagen. Ein heikler Umstand: Das Opfer ist die Nichte seiner Kollegin Sabine Yao. Kurz darauf landen zwei spekatkuläre Morder auf Abels Sektionstisch. Seit Monaten ermittelt die Berliner Polizei gegen vier Brüder eines libanesischen Clans. Abel erkennt, dass die Machenschaften der Brüder schon länger seinen Weg kreuzen, und stellt eigene Nachforschungen an. Doch das bleibt dem Clan nicht verborgen, und plötzlich ist das Leben von Abels schwangerer Lebensgefährtin Lisa in höchster Gefahr.

"Zerrissen" ist der vierte Fall für Abel und man kann die Bücher alle einzeln lesen, ohne Probleme mit dem Inhalt zu bekommen. Wichtige Informationen erhält man in einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit der Protagonisten. 

Als wäre der Fall der kleinen Nichte seiner Kollegin nicht schon genug Last für Abel, bekommt er noch einen weiteren mit zwei Leichen zugeteilt. Auch hier gibt es Fragen über Fragen, und nur wenige Antworten. Die Ermittlungen drehen sich im Kreis und nur langsam erkennen Abel und seine Kollegen die einzelnen Puzzleteile. 

Es gibt viele Erzählperspektiven, wodurch man einen großen Rundumblick erhalten soll. Leider sind die Kapitel selbst extrem kurz, oft auch nur eine halbe Seite lang. Dadurch war die Handlung für mich abgehackt und ich habe mir schwer getan einen angenehmen Lesefluss zu finden. Man hat kaum Zeit das Gelesene zu verarbeiten, weil man direkt von der einen Perspektive in die nächste geworfen wird. 

Neben dem eigentlichen Fall verliert sich der Autor immer wieder in Nebenhandlungen, die für die eigentliche Geschichte nicht wichtig sind. Zum Ende hin bekommt er zwar etwas die Kurzve und es ist ein klarer Spannungsbogen erkennbar, aber für mich war da dann schon deutlich klar, wer der Täter ist. So ganz konnte mich dieser Fall daher nicht überzeugen.


"Zerrissen" ist ein solider Thriller, der durchaus seine kleinen Höhepunkte hat. Leider gibt es auch einige Kritikpunkte, durch die mein Lesefluss gestört wurde. Insgesamt kenne ich bessere Werke von Tsokos und hoffe, dass er bei weiteren Bänden zu seiner alten Form zurückfindet. 






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