© Quellenangabe: https://www.fischerverlage.de/
Max Bischoff ist der Neue bei der Mordkommission in Düsseldorf. Er ist jung und schwört auf moderne Ermittlungsmethoden, was nicht immer auf Gegenliebe bei seinem Partner Horst Böhmer stößt. Sein erster Fall beim KK11 hat es in sich. Auf dem Präsidium taucht ein verwirrter Mann auf, von oben bis unten mit Blut besudelt. Er kann sich an nichts erinnern, die letzte Nacht ist wie aus seinem Gedächtnis gelöscht. Wie sich herausstellt, stammt das Blut auf seiner Kleidungung nicht von ihm selbst, sonder von einer Frau, die vor zwei Jahren spurlos verschwand. Die für tot gehalten wird. Ist der Mann, der vor Max Bischoff steht, ihr Mörder? Als kurz darauf eine Leiche am Rheinufer gefunden wird verstricken Max Bischoff und Horst Böhmer sich immer tiefer im Dickicht der Ermittlungen, um einen Fall zu lösen, in dem lange nichts zusammenzupassen scheint...Das Ermittlerduo bei diesem Fall könnte nicht unterschiedlicher sein. Während Max Bischoff auf moderne Ermittlungsmethoden setzt, ist sein Partner Horst Böhmer ein Polizist vom alten Eisen. Aufgrund ihrer doch recht verschiedenen Ansichten kommt es immer wieder zu kleinen Sticheleien zwischen den beiden, die sehr lustig mitzuerleben waren.
Insgesamt habe ich beide Figuren eher als Stereotypen wahrgenommen, keiner von beiden konnte mich nachhaltig besonders überzeugen. Mit Max hatte ich zwischendurch so meine Probleme. Seine Liebe zu einer Frau (auf dich ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, Spoilergefahr) entwickelt sich für meinen Geschmack viel zu schnell und wirkt wenig realistisch.
Man begleitet Max und Horst bei ihren Ermittlungen und ich konnte richtig gut nachvollziehen wie frustrierend diese Arbeit manchmal sein muss. Da dreht man sich im Kreis und geht sämtliche Fakten gefühlt 1000 Mal durch, nur um am Ende keinen Schritt weiter zu kommen. Zeitweise wird die Geschichte etwas langatmig, da die Spannung deutlich abflaut, da die Ermittlungen nicht vorwärts kommen.
Neben der Polizeiarbeit gibt es immer wieder kurze Einblicke in die Gedanken des Täters. Und diese lassen einen wirklich gruseln und fürchten. Ich war schockiert über die Phantasien und Vorstellungen des Mörders.
Im gesamten Verlauf der Ermittlungen ist immer mal wieder jemand anders verdächtigt und ich bin ebenfalls lange im Dunkeln getappt. Gegen Ende hin führt ein kleiner Hinweis schließlich zum Täter. Es gab dabei ein paar Überraschungen, aber gleichzeitig war ich auch irgendwie enttäuscht. Nach so langen und anstrengenden Ermittlungen hätte ich mir ein spannenderen Abschluss gewünscht. Stattdessen wir der Fall eigentlich nur durch einen Zufall gelöst. Da wäre deutlich mehr Potenzial vorhanden gewesen. Auf mich hatte es den Eindruck gemacht, als wüsste der Autor selbst nicht wie den Schluss schreiben soll.
"Tiefe Narbe" ist für mich ein solider Thriller, der jedoch etwas vorhersehbar ist und manchmal konstruiert wirkt. Besonders gegen Ende wird Potenzial verschenkt. Wäre die Spannung nicht immer wieder abgeflaut wäre das Buch wirklich großartig gewesen, so ist es leider nur durchschnittlich für mich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.