Mittwoch, 27. Juni 2018

[Rezension] Schneemann

© ullstein.de | 2018

Ein Serienmörder tötet auf bestialische Art und Weise. Seine Opfer: junge Mütter. Auf der fieberhaften Jagd nach dem unheimlichen >>Schneemann<< kämpft sich Kommissar Harry Hole durch ein Labyrinth aus Verdächtigungen und falschen Spuren. Immer neue Morde geschehen. Als Hole selbst ins Visier des Killers gerät, kommt es zu einem gnadenlosen Duell.

Jo Nesbo ist allgemein beliebter Autor und nun habe ich endlich auch ein Buch von ihm gelesen. Ich hatte mich für "Schneemann" entschieden, da ich anschließend gerne noch die Verfilmung dazu anschauen möchte. 

Anfangs hatte ich erst einmal etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Der Schreibstil von Jo Nesbo ist sehr ausschweifend und mir persönlich oft zu langwierig. Die Hauptfigur wird äußerst detailliert und lange beschrieben und auch im weiteren Verlauf verliert der Autor sich immer wieder in Erklärungen wie und warum etwas passiert. Das hätte man auch deutlich kürzer fassen können und dem Leser zutrauen, ein paar Ereignisse auch mit eigener Denkkraft zu verstehen. 

Harry Hole, die Hauptfigur, war für mich eher durchschnittlich. Vom Leben gezeichnet, mit Alkoholproblemen, und arbeitet lieber alleine als im Team. Zudem scheint er zu denken, dass Regeln und Vorschriften nur bedingt für ihn zu gelten scheinen. Das ist so alles nichts neues und wenig einfallsreich. Richtig überzeugt hat mich dieser Ermittler daher nicht. 

Ich bin etwas zwiegespalten und es fällt mir schwer eine abschließende Meinung zu finden. Auf der einen Seite hat die Geschichte wirklich viel Potenzial. Es gibt viele spannende Momente und ich habe mehrere Theorien gehabt, die ich dann zumeist doch wieder komplett über den Haufen werfen musste. 
Auf der anderen Seite wiederum gab es viele Ereignisse bei denen ich einfach nur den Kopf schütteln konnte. Es wird mitunter immer unrealistischer und bei der Hauptfigur bekommt man bisweilen das Gefühl es handle sich um Superman, der selbst von Kugeln durchlöchert noch weiter ermitteln würde. Diese wiederholten realitätsfernen Momente haben einiges an Spannung heraus genommen. 

Nach einigen falschen Fährten hat mich die Auflösung des Falls dann doch sehr überrascht. Sie ist durchaus nahe liegend und plausibel, allerdings kam es mir so vor, als wäre Harry Hole eher zufällig auf die Lösung gekommen und mit großer Ermittlungsarbeit hatte das nichts zu tun. 

Dies war mein erster Thriller von Jo Nesbo und ich bin mir nicht ganz sicher ob ich weitere Bücher der Harry Hole Reihe lesen möchte. Durchschnittliche Krimikost, die ein wenig mehr Realismus gut vertragen hätte. 


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