Sonntag, 17. Juni 2018

[Rezension] Warrior & Peace - Göttliches Blut

© drachenmond.de | 2018

1. Mein Name ist Warrior Pandemos. 

2. Ich bin die Tochter der größenwahnsinnigen Götter Hades und Aphrodite. 

3. Ich wurde mit einem Gendeffekt geboren, der sich Medusa-Effekt nennt. Soll heißen? Sie mich an und du verlierst den Verstand. 

4. Obwohl ich im Gegensatz zu meinen Eltern menschlich bin, passieren in letzter Zeit ziemlich schräge Dinge. Ich meine ist es normal plötzlich silbern zu bluten? Stimmen im Kopf zu hören? Oder von einem Baum aufgespießt zu werden, ohne dabei... na ja, draufzugehen?

5. Tja, und schließlich bin ich in der Hölle einem Gefängnisflüchtigen über den Weg gelaufen. Sein Name ist Peace (Sohn des Zeus / arroganter Arsch / verboten heiß / seelenlos...). Er versucht mit einem absolut hirnrissigen Plan die Götter aus dem Olymp zu stürzen. Und ich? 

Ich werde ihm dabei helfen.


Zunächst aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch seinen sehr ungewöhnlichen Klappentext. Die sarkastische Art mit der Warrior sich vorstellt hat mich direkt neugierig gemacht und ich musste das Buch unbedingt haben. Ausserdem habe ich bislang noch nicht so oft Geschichten über die griechischen Götter gelesen, da ich diese schon oft genug in der Schule behandelt wurden. Die moderne Adaption der Autorin hat meine Neugier aber doch geweckt.

Warrior hat es alles andere als leicht. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ist sie keine atemberaubende Schönheit und sie hat auch nicht die Kraft und Stärke ihrer Brüder. Aufgrund ihres Gendefekts versucht Warrior daher alles um möglichst unsichtbar zu sein. Das gelingt jedoch nur mäßig und so handelt sie sich immer wieder Ärger ein. Während sie zu ihrem Vater ein recht gutes Verhältnis hat, ist das zu ihrer Mutter im besten Fall als unterkühlt zu bezeichnen. Insgesamt finden wie hier also eine sehr interessante Lebenssituation zu der Hauptfigur.
Leider hatte ich zum Teil starke Probleme mit Warrior. Sie hat einen sarkastischen Spruch nach dem anderen auf Lager, und die kamen oft in sehr unpassenden Momenten und wirkten sehr gewollt. Wenn man zb., wie im Klappentext erwähnt, von einem Baum durchbohrt wird und Hilfe zu einem kommt würde wohl kaum einer mehrere Minuten Sprüche klopfen und Witze reissen anstatt sich helfen zu lassen. Da konnte ich nur den Kopf schütteln und war manchmal doch sehr genervt. Hier wäre ein bisschen weniger eindeutig mehr gewesen. Anfangs hat mich das sogar so sehr gestört, dass ich schon überlegt hatte das Buch abzubrechen...
Peace wiederum konnte ich von Anfang an nicht ausstehen und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Er ist dieser klassische supersexy BadBoy in den sich jede Frau verliebt egal wie mies er sie behandelt. So sperrt er Warrior ein, demütigt und erniedrigt sie und schlägt sie sogar. Sie versucht zwar sich ein wenig zu wehren, aber da er so sexy und toll ist tolieriert sie sein Verhalten am Ende doch und lässt ihn mehr oder weniger machen. Unsympathischer geht es echt nicht mehr. 

Von den vielseitigen Figuren einmal abgesehen (da könnte ich noch mehrere Seiten schreiben) bietet die Geschichte aber auch Spannung, Abwechslung und eine gute Portion Humor. Es wird eigentlich nie langweilig und zwischendurch war es sehr amüsant mitanzusehen wie sich die älteren Götter im Kampf mit der neuen Technik, zb Smartphones, schlagen. Selbst Golf wird bei den Göttern zu einem ganz besonderen Sport ;)

Während mir vor allem zu Beginn der übertriebene Sarkasmus einiges an Lesefreude genommen hat, so wurde die Geschichte mit jedem Kapitel spannender und interessanter. Sie gefällt mir inzwischen so gut, dass ich gerne auch den zweiten Band lesen und den weiteren Verlauf der Geschichte erfahren möchte. 

Nach einem holprigen Start und einer etwas anstrengenden Protagonistin konnte mich das Buch zuletzt doch noch fesseln und auf die Fortsetzung neugierig machen. Ich hoffe, dass Warrior da dann ein wenig reifer sein wird. 



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