Freitag, 3. Juni 2016

[Rezension] Der Junge, der Träume schenkte

© Quellenangabe: https://www.luebbe.de/
New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn natale. Sie haben ihre süditalienische Heimat verlassen, um in Amerika ihren Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen. Doch ihre Hoffnung weicht schon bald tiefster Ernüchterung, denn in der von Armut, elend und Kriminalität beherrschten Lower East Side gelten die brutalen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Mut und Kraft verfügt, kann sich hier behaupten. so wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag...



Ich muss gestehen, dass ich ohne große Erwartungen an das Buch heran gegangen bin. Ich habe gehört, dass es ganz gut sein soll und als ich es dann zufällig günstig bei rebuy.de entdeckt habe, landete es einfach im Warenkorb. Ich hätte nie damit gerechnet, dass mich diese Geschichte derart verzaubern könnte. 
Es ist nicht so, als würde im Leben von Christmas aka. Natale und Cetta sehr viel tragisches oder actionreiches passieren. Dennoch war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt von den Erzählungen über ihr Leben und welchen Verlauf ihre Zeit in Amerika nimmt. 
Der erste Teil des Buches erzählt davon, wie die zwei versuchen in der harten Welt der Lower East Side zurecht zu kommen, während der zweite Teil sich mehr auf Christmas und seine Zukunft konzentriert, im besonderen wie er durch seine Geschichten zu Ruhm und Geld gelangt. 
Luca di Fulvio hat einen sehr mitreißenden, eindringlichen Schreibstil und ihm gelingt es wunderbar die Gefühle der Charaktere transparent und einleuchtend zu präsentieren. Er hat viele interessante und auch liebenswerte Nebenfiguren in die Geschichte hinein geflochten und besonders der Nebenstrang, welcher von Ruth und ihrem Peiniger handelt bringt noch einmal mehr Tempo in die Geschichte. 
Die Sprache dieses Romans wird des Öfteren als brutal oder seicht bezeichnet und negativ angesehen. Ich für meinen Teil finde, dass genau diese Sprache zum Inhalt passt. Die Geschichte spielt nun einmal in Lower East Side und Manieren oder Höflichkeiten, sind dort nur selten zu finden. Mir hat die manchmal etwas raue und direkt Sprache sehr gut gefallen, da sie die Menschen, ihre Lebenssituation und ihre Gefühle gut wiederspiegelt. 
Mit rund 800 Seiten, ist das Buch ein recht ordentlicher Wälzer. Obwohl die Geschichte sehr dicht geschrieben ist, kam bei mir zu keinem Moment Langeweile auf und ich war erstaunt wie schnell ich an der letzten Seite angelangt war. 



"Der Junge der Träume schenkte" ist für mich ein absolutes Must-Read! Als Leser wird man in eine andere Zeit versetzt und man bekommt einen sehr guten Einblick in das Leben im Lower East Side, in das Elend und die Armut mit dem die Menschen tagtäglich konfrontiert sind. 





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