Donnerstag, 5. Oktober 2017

[Rezension] Die Tore der Welt

© Quellenangabe: https://www.luebbe.de/

England im Jahre 1327. Vier junge Menschen versuchen ihr Glück zu machen: der rebellische Merthin, ein Nachfahre des großen Baumeisters Jack. Sein Bruder Ralph, der in den Ritterstand aufstrebt. Das Mädchen Caris, das sich nach Freiheit sehnt. Und Gwenda, die Tochter eines Tagelöhners, die nur der Liebe folgen will.
Und da ist noch Godwyn, ein aufstrebender Mönch, der nur ein Ziel vor Augen hat: Er will Prior der Abtei von Kingsbridge werden. Um jeden Preis.


Ken Follett konnte mich bereits mit seinem Reihenauftakt "Die Säulen der Erde" restlos begeistern und ganz 18 Jahre später ist dann die Fortsetzung "Die Tore der Welt" erschienen. Ich war sehr gespannt darauf, wieder nach Kingsbridge zurückzukehren und zu entdecken, welche Geschichte nun auf mich wartet. 

In diesem Band steht allerdings nicht der Bau einer Kathedrale im Vordergrund, vielmehr steht diese nun schon seit 200 Jahren. Nichtsdestotrotz begleiten wir auch in diesem Buch einen Baumeister auf dem Weg seine großen Träume zu verwirklichen. Methin hat mir als Protagonist sehr gut gefallen, und er hat mich mehr als einmal an den jungen Jack von früher erinnert. Auch die Ideen und Entwürfe seiner Arbeit haben mir gut gefallen und dank detailreicher Beschreibungen konnte ich mir alles bis ins kleinste Detail vorstellen. 
Neben Methin spielt sein Bruder Ralph eine bedeutende Rolle, wenn auch keine sehr sympathische. Mehr als einmal habe ich ihm die Pest an den Hals gewünscht, aber dennoch muss ich sagen, dass auch diese Figur sehr gelungen ist. 
Mit Gwenda und Caris gibt es dann auch noch zwei weibliche Hauptfiguren in der Geschichte und sie sind ebenfalls vielschichtig gezeichnet und haben mich in ihrer Rolle komplett überzeugen können. Caris ist mitunter manchmal etwas starrköpfig und Gehorsam fällt ihr oftmals alles andere als leicht. Auf der anderen Seite ist sie ein sehr leidenschaftlicher und ehrgeiziger Mensch und immer mit Herzblut bei der Sache. 
Gwenda ist etwas ruhiger vom Wesen und hat es wirklich nicht leicht im Leben. Hier hat es Ken Follett sehr eindrucksvoll geschafft, die verschiedenen Lebensumstände aufzuzeigen und wie sehr sich die gesellschaftliche Stellung auf das alltägliche Leben der Mensch zu dieser Zeit ausgewirkt hat. 
Neben Ralph gibt es dann noch einen zweiten Widersacher und zwar Godwyn. Er möchte um jeden Preis Prior von Kingsbridge werden und dabei ist ihm jedes Mittel recht. Auf ihn war ich mehrere Male mehr als nur wütend und es hat mich auch immer wieder schockiert wie skrupellos er sich verhält. 

Dieser Roman spielt, wie zuvor kurz angesprochen, rund 200 Jahre später als der erste Band. Der Bau der Kathedrale ist abgeschlossen und Kingsbridge wächst und wächst. Nun befinden wir uns geschichtlich im aufstrebenden England, zu Zeiten des Hundertjährigen Krieges und der Pest. Besonders die Anfänge der Pest und wie die Menschen damit umgegangen sind fand ich sehr interessant. Gerade im Bereich der Medizin habe ich hier einige spannende Einblicke erhalten.

Obwohl das Buch mit rund 1300 Seiten ein gewaltiger Wälzer ist, kam mir das Lesen so viel schneller vor als bei manch einem Buch mit 1000 Seiten weniger. Ich kenne kaum einen anderen Autor, der es so gut versteht so realistische Bilder in die Köpfer seiner Leser zu zaubern, wie Ken Follett. Ich war so tief in die Geschichte versunken, dass ich das Gefühle hat einen Film zu sehen, der vor meinen Augen ablief. Die eigentlichen Buchstaben, Wörter und Sätze habe ich gar nicht mehr bewusst wahrgenommen. Für mich kann der zweite Band auf jeden Fall mit seinem Vorgänger mithalten und ich bin schon sehr gespannt wie es nun im neuen Teil "Das Fundament der Ewigkeit" weitergehen wird. 


Mit diesem Band hat Ken Follett eine bildgewaltige und spannende Fortsetzung geschaffen, die für mich ein wahres Meisterwerk ist! Ich bin begeistert und werde das Buch bestimmt noch öfter lesen, denn mit jedem Mal kann man wieder etwas neues entdecken. Für Historienfans ist dieses Buch, nein die ganze Reihe ein Muss und ich empfehle es von Herzen gerne weiter. 



3 Kommentare:

  1. Hey Bettina,

    Schön, dass dir auch der zweite Teil so gut gefallen hat. Ich lese gerade den dritten Teil, der mir bisher auch echt gut gefällt. Sehr breit gefächert in den Themen und sehr international kann ich nur sagen.
    Der zweite Teil der Reihe hat mir seinerzeit auch gut gefallen, auch wenn ich ihn nicht ganz so gut wie Die Säulen der Erde fand.

    LG, Moni

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    1. Hi Moni,

      den dritten Teil lese ich auch gerade und der gefällt mir bislang ebenfalls sehr gut.

      LG
      Bettina

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  2. Hallo Bettina,

    wenn Bücher mit solchen Seitenzahlen wie im Fluge zu lesen sind, dann spricht das für ein ausgezeichnetes WErk, das finde ich auch. Mir haben die ersten Bände der Reihe auch super gefallen. Inzwischen ist ja der dritte Band draußen und ich muss ihn unbedingt noch lesen.

    Liebe Grüße
    Barbara

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