Samstag, 3. März 2018

[Rezension] Seht, was ich getan habe

© Quellenangabe: 
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Mehrfach tönt der gellende Ruf durch das Haus der Bordens, als Lizzie ihren Vater blutüberströmt vorfindet. Anscheinend wurde er mit einer Axt erschlagen. Auch ihre Stiefmutter wird kurz darauf tot aufgefunden. Die Polizei findet an jenem schicksalhaften Morgen des 4. August 1892 kaum Spuren, dennoch erklärt sie Lizzie schnell zur Hauptverdächtigen. Zumal die junge Frau sich nicht mehr erinnern kann, wo sie sich zum Zeitpunkt der Morde aufhielt. Saß sie wie so oft unter den Birnbäumen? Wieso hörte sie dann keine Schreie? Oder ist sie selbst am Ende verantwortlich für diesen Albtraum?



Die Geschichte wird in insgesamt drei Teile geteilt und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Dabei ist der Schreibstil der Autorin sehr klar und einfach gehalten, wodurch man sich als Leser trotz häufigerer Perspektivwechsel gut zurecht findet und dem Geschehen ohne Probleme folgen kann. 

Die Morde an Abby und Andrew Borden, Lizzie's Eltern, konnten bis heute nicht aufgeklärt werden. In dem vorliegenden Roman nimmt Sarah Schmidt sich diesem mysteriösen Kriminalfall an und erschafft eine Geschichte gepaart aus wahren Fakten und Fiktion. 

Im Vordergrund steht dabei nicht die Aufklärung der Morde, sondern vielmehr das Leben der Protagonisten zu dem Zeitraum der Morde. Man erhält tiefe Einblicke in deren Alltag, Wünsche und Hoffnungen. 
Zum einen begleitet man als Leser Lizzie Borden. Sie ist die Hauptverdächtige, hat sie doch zum Tatzeitpunkt kein Alibi und kann sich auch an nichts mehr erinnern. Neben Lizzie lernt man auch ihre Schwester Emma kennen, die nachdem sie von der tragischen Tragödie erfährt, sofort nach Hause kommt. 
Am besten gefallen haben mir die Passagen über Bridget, der Haushälterin. Ihr ganzes Leben hängt in den Händen der Bordens und diese machen es ihr nicht gerade leicht. Zudem ist sie sehr weit weg von ihrer eigenen Heimat. Während mir Lizzie und Emma eher kühl und distanziert begegnet sind, so konnte ich starke Sympathie zu Bridget aufbauen und ihr Schicksal lag mir wirklich am Herzen. 
Zu guter letzt gibt es noch Benjamin, einen mysteriösen Mann, über den ich hier nichts verraten möchte, da ich sonst der Geschichte vorgreifen würde. Seine Abschnitte jedoch haben mir am wenigsten gefallen. Sie haben mich oftmals eher schon gelangweilt und ich hätte mehrmals gerne einfach weiter geblättert und die Seiten übersprungen.

Geschickt verwebt die Autorin Fakten und Fiktion und liefert nebenbei noch zahlreiche, sehr detaillierte Einblicke in das Leben der Menschen um 1890. 
Da der Roman an eine wahre Begebenheit angelehnt ist, wird der Fall um Lizzie Borden auch hier nicht gelöst, aber die aufgeworfenen Überlegungen und Fragen sind überraschend und höchst interessant. 


"Seht, was ich getan habe" ist ein sehr komplexer Roman für den man sich definitiv Zeit nehmen sollte. Es ist garantiert kein Buch, dass man locker und leicht zwischendurch liest. Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und hier zeigt sich deutlich welch großes Potenzial in der Autorin steckt. Lediglich die Passagen zu Benjamin und die distanzierte Art der beiden Schwestern stellen Kritikpunkte für mich dar, weshalb es etwas Punktabzug gibt. 



Vielen Dank an Pendo-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Pendo-Verlag und enthält Werbung für "Seht, was ich getan habe" von Sarah Schmidt.

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