Donnerstag, 5. Juli 2018

[Rezension] Das Lied der Krähen

© droemer-knaur.de | 2018

Ein Dieb mit der Begabung, aus jeder Falle zu entkommen. Eine Spionin, die nur >>das Phantom<< genannt wird. Ein Verurteilter mit einem unstillbaren Verlangen nach Rache. Eine Magierin, die ihre Kräfte nutzt, um in den Slums zu überleben. Ein Scharfschütze, der keiner Wette widerstehen kann. Ein Ausreißer aus gutem Hause mit einem Händchen für Sprengstoff. 

Höchst unterschiedliche Motive treiben die sechs Außenseiter an, die einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt befreien sollen. Kaz Brekker, Meisterdieb und Mastermind, ist nicht der Einzige, der Geheimnisse vor den anderen verbirgt - und natürlich steckt weitaus mehr hinter dem Auftrag, als die sechs >>Krähen<< ahnen können...


"Das Lied der Krähen" wurde sehr stark gehyped und meistens lässt mich das eher skeptisch werden, so auch dieses Mal. Ich habe lange überlegt ob ich dieses Buch lesen möchte oder nicht und mich letztendlich dann doch dafür entschieden. Die Neugier hat gesiegt ;)

Die "Krähen", wie die Mitglieder von Kaz' Gruppe genannt werden, könnten nicht unterschiedlicher sein. Aber mir hat das gut gefallen, denn so ist wirklich für jeden Leser eine Figur dabei mit der man sympathisiert und sich verbunden fühlt. 
Ich mochte Inej sehr gerne und Nina, da mich deren Lebensgeschichten auch sehr berührt hat. Aber auch die anderen Figuren haben eine interessante Vergangenheit und am Ende entsteht ein Team, bei dem sich auch wirklich jeder auf den anderen verlassen kann. 
Leider gibt es auch einen Kritikpunkt im Hinblick auf die Protagonisten. Vom Alter her sind alle um die 17 Jahre alt und das passt leider überhaupt nicht. Die Fähigkeiten und die Erfahrungen, die die Figuren mit sich bringen setzen ein viel höheres Alter voraus, ich würde sagen mindestens Mitte 20. 

Die Welt rund um Ketterdam und das Eistribunal ist grundsätzlich sehr interessant und viel Potenzial, allerdings wird dieses von der Autorin nicht voll genutzt. Mir kam die Umgebung sehr klein vor, als würde man sich kaum von der Stelle bewegen. Sowohl von der Welt selbst, als auch vom Eistribunal gibt es Karten, aber dennoch hätte ich mir auch im Buch eine bildgewaltigere Sprache gewünscht, damit man besser in die Geschichte eintauchen kann. 

Insgesamt lässt sich sagen, dass man die erste Hälfte der Geschichte als eine Art Aufbau sehen kann. Erst ab der zweiten Hälfte nimmt das Tempo zu und man erlebt deutlich mehr Action und Aufregung. Aber selbst dann noch bleibt die Handlung weitestgehend vorhersehbar und auch der Cliffhanger am Schluss lässt keine große Spannung aufkommen. Den Hype um das Buch kann ich daher nicht wirklich nachvollziehen.

"Das Lied der Krähen" ist ein Jugendroman, bei dem etwas mehr Fokus auf der Handlung statt auf den Charakteren und ihrer Vergangenheit gut getan hätte. Insgesamt eine eher seichte Geschichte, die mich nur teilweise unterhalten konnte. Ich hoffe bei der Fortsetzung nutzt die Autorin das vorhandene Potenzial besser. 


2 Kommentare:

  1. Hey Bettina,

    Na immerhin ist dieses gehypte Buch nicht ganz schlecht bei dir weggekommen. Ich habe auch sehr viele Rezensionen zu diesem Buch auf den Blogs gelesen und da waren viele sehr begeisterte Stimmen dabei. Die Konstellation klingt interessant, aber ob ich es irgendwann selber lesen werde, mal sehen... Mein Lieblingsgenre sind ja doch eher die historischen Romane.

    LG, Moni

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    1. Hi Moni,

      ja ich hab auch mitbekommen, dass das Buch bei vielen sehr gehyped wurde, so ganz nachvollziehen kann ich das aber nicht. Aber Geschmäcker sind nun einmal verschieden und das ist ja auch gut so.

      Liebe Grüße
      Bettina

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