Mittwoch, 12. Februar 2020

[Rezension] Unschuldig

© btb-verlag.de
Dennis ist ein verurteilter Mörder. Sam ist überzeugt von seiner Unschuld. Gemeinsam mit hunderten Menschen weltweit kämpft sie obsessiv für seine Freilassung - erfolgreich. Doch wer ist der Mann, den sie zu kennen glaubt? Hält sie der Wahrheit stand?


Die Geschichte beginnt die ersten rund 100 Seiten eher ruhig und man wird nach und nach mit allen Figuren und deren Leben bekannt gemacht. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Samantah, die zunächst eine Doku über den verurteilten Mörder sieht, von seiner Unschuld überzeugt ist und sich letztendlich sogar in ihn verliebt. Sie und viele andere Menschen in Foren und auch direkt vor Ort versuchen einfach alles Menschenmögliche um Dennis aus dem Gefängnis zu bekommen. Es wird jeder noch so kleinen Spur nachgegangen, die die Polizei viele Jahre zuvor evtl. zu wenig beachtet hat.
Für mich war es faszinierend zu beobachten wie viel Energie die ganzen Menschen da hineingesteckt haben um einem vermeintlich Fremden zu helfen. 

Auch bei Sam nimmt es immer größere Ausmaße an und sie wirkt bisweilen regelrecht besessen von Dennis und seiner Geschichte. So wirklich warm wurde ich mit ihr nicht, da sie mir oftmals zu naiv gehandelt hat und keinen sehr intelligenten Eindruck auf mich machte. Das klingt so fast schon ein wenig fies, aber besser kann ich es gerade echt nicht beschreiben. 

Wie im Klappentext bereits erwähnt, kommt Dennis frei. Da dachte ich, dass es losgehen würde, er sich seltsam verhält und man die Zweifel von Sam zu spüren bekommt. Stattdessen geht es erst einmal mit Alltagsbeschreibungen weiter und man bekommt sehr sehr sehr detaillierte Einblicke in seinen neuen Alltag. Erst ganz langsam kristallisieren sich Probleme heraus. Mir war das etwas zu zäh, ich hätte mir mehr Action gewünscht, mehr Drama und einfach auch mehr Tempo. 

Das Ende war teils vorhersehbar, teils aber auch überraschend, eine gute Mischung würde ich sagen. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und es sich ließ sich zügig lesen, aber vom Hocker gerissen hat es mich dann doch nicht. 


"Unschuldig" beinhaltet ein spannendes und vor allen Dingen wichtiges Thema, über das ich bislang noch nicht viel gelesen habe. Die Umsetzung ist dann nur in Teilen gelungen, da wäre auf jeden Fall noch Luft nach oben gewesen. Dennoch habe ich mich bis auf wenige Abschnitte gut unterhalten gefühlt.


1 Kommentar:

  1. Klingt zwar eher so mittelmäßig nach deiner Rezension, dennoch reißt mich das Thema doch so sehr, dass ich es wohl lesen werde, einfach, weil es mich fasziniert =)

    Danke für die Vorstellung!

    Winterliche Grüße
    Vivka

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