Mittwoch, 10. Juni 2020

[Rezension] Acht Berge

  © dva-verlag.de

Wagemutig erkunden Pietro und Bruno als Kinder die verlassenen Häuser des Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zur Quelle. Als Erwachsene trennen sich die Wege der beiden Freunde: Der eine wird das Dorf nie verlassen und versucht die Käserei seines Onkels wiederzubeleben,  den anderen drängt es in die weite Welt hinaus, magisch angezogen von immer noch höheren Gipfeln. Das unsichtbare Band zwischen ihnen bringt Pietro immer wieder in die Heimat zurück, doch längst sind sie sich nicht mehr einig, wo das Glück des Lebens zu finden ist. Kann ihre Freundschaft trotzdem überdauern?


Der Roman beginnt in der Kindheit von Pietro und Bruno und nachdem man Pietro's Alltag näher kennen gelernt hat, erfährt man wie die beiden sich kennen gelernt haben. Gemeinsam durchstreifen sie die wilde und einsame Natur rund um ihr Bergdorf und erleben dabei einige Abenteuer. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, entsteht eine tiefe Freundschaft, die über viele Jahre und auch große Distanzen bestehen bleibt. 

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Pietro, wobei der Autor ein ruhiges Erzähltempo anschlägt. Der Roman ist geprägt von atemberaubenden Naturbeschreibungen, bei denen man am liebsten sofort selbst loslaufen möchte. Es war unglaublich wie intensiv ich die Eindrücke gespürt und in mich aufgesogen habe. Ergreifend und bewegend beschreibt Cognetti das Leben der beiden Männer und macht dabei deutlich worauf es im Leben wirklich ankommt. 

Während einer der Männer hinaus in die Welt zieht, sie erkundet und freiberuflich von der Hand in den Mund lebt, bleibt der andere zurück in der Heimat und verdingt sich als Maurer. Dabei behandelt das Buch die Frage, wie tief eine Freundschaft bleiben kann, wenn das Leben so unterschiedliche Wege bereit hält. Findet man zu der alten innigen Verbundenheit zurück, oder entsteht gar eine unausgesprochene Kluft, die es zu überwinden gilt?

"Acht Berge" hat eine große Anziehung auf mich ausgeübt, aber zeitgleich auch recht nachdenklich gestimmt. Es ist kein Buch, dass man schnell mal zwischendurch liest oder gar verschlingt, vielmehr genießt man es, langsam und bewusst um die intensive Botschaft zwischen den Zeilen vollständig erfassen zu können. 


Der Autor liefert uns mit seinem Werk einen Roman mit Tiefgang, der nicht nur von der Freundschaft zweier Männer, sondern auch ernsten Themen handelt. Die Geschichte spielt sehr nah am Leben und setzt sich dabei mit wichtigen Fragen auseinander. Ich empfehle das Buch gerne weiter!


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