Samstag, 7. November 2020

[Rezension] Kingsbridge

©luebbe.de


England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute. 
Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste. 
Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skurpellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Alfred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen...

Edgar verliert bei dem Überfall der Wikinger nicht nur seine Liebe, sondern auch sein Zuhause und die Lebensgrundlage für sich und seine Familie. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu einem Weiler, bei dem sie fortan als Bauern leben und arbeiten sollen. Nicht gerade das Leben, dass der junge Edgar sich erhofft hat, zumal tief in seinem inneren besondere Talente in ihm schlummern.
Währenddessen steht für Ragna ihre Hochzeit kurz bevor und die damit verbundene Reise nach England zu ihrem Gemahl. Sie freut sich auf ihr zukünftiges Leben, ist aber auch unsicher wie sie in dem verregneten kalten Land empfangen werden wird. 
Noch ahnt keiner der beiden, dass ihre Wege einmal miteinander verwoben sein werden. 
Sowohl Edgar, als auch Ragna konnten mich sofort für sich gewinnen und ich habe mit beiden stark mitgefiebert. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden erzählt, wobei sie auch immer wieder aufeinander treffen und es so gemeinsame Momente gibt. 

Weitere wichtige Figuren sind der Bischof Wynstan und Mönch Alfred. Dem Bischof habe ich mehr als einmal die Pest an den Hals gewünscht, so sehr habe ich ihn verachtet. Er hat zweifelsohne ehrgeizige Ziele und scheut nicht davor zurück über Leichen zu gehen, um diese zu erreichen. Alfred ist das komplette Gegenteil. Ein frommer Mann, der zwar durchaus auch Ambitionen hat, jedoch auf die Hilfe Gottes vertraut und ein sehr religiöses Leben führt. Beide Charaktere füllen wichtige Nebenrollen aus und auch hier wird es einfach nie langweilig. 

Ken Follett zeigt uns mit diesem Buch die Entstehung von Kingsbridge, welches wir ja durch die anderen Bände bereits sehr gut kennen. Meine Erwartungen waren sehr hoch und wurden tatsächlich noch übertroffen. Für mich mit der beste Teil der Reihe! Ich hätte locker noch weitere 1000 Seiten lesen können und würde mich sehr freuen, wenn ich Ragna und Edgar wieder einmal in einem Buch begegnen darf. 

Ken Follett gehört zu den Altmeistern historischer Romane und mit seinem neuesten Epos hat er wieder einmal ein phänomenales Werk geschaffen. Ein literarisches Meisterwerk, dass man unbedingt lesen muss!



1 Kommentar:

  1. Hey Bettina,

    Ich war nicht ganz so begeistert wie du. Ich finde tatsächlich am Ende hat er ein bisschen zu sehr übertrieben und ich habe auch nicht allen das Happy End gegönnt. An sich kann man aber festhalten, dass das wohl der typischste Ken Follett ever ist und mich hat er im Großen und Ganzen gut unterhalten.

    LG, Moni

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