Donnerstag, 7. November 2019

[Rezension] Das Geschenk

© droemer-knaur.de
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen - denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr. 

Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiterzuleben - und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.


Als großer Fitzek-Fan habe ich natürlich sehnsüchtig diese Neuerscheinung erwartet und allein die Aufmachung ist wieder einmal etwas ganz besonders. Das Geschenk wird in der limitierten Auflage in einem Geschenkkarton verpackt, der wirklich großartig gestaltet ist. Leider hat mich die Optik mehr begeistern können als der Inhalt...

In dieser Geschichte behandelt der Autor das Thema Analphabetismus, eine Störung unter der auch sehr viele Menschen in Deutschland leiden. Milan, unser Protagonist hat Alexie, die stärkste Form, bei der es ihm nicht einmal möglich ist ein Wort oder auch nur einen Satz zu entziffern. Aus Angst vor den Vorurteilen der Gesellschaft (bist du dumm, oder warum kannst du nicht lesen / warst du nicht in der Schule / etc.) ist Milan ein Meister im Verstecken geworden und schafft es beinahe perfekt seine Störung vor seinem sozialen Umfeld geheim zu halten. 

Milans Schicksal tut mir zwar total leid, aber davon abgesehen konnte ich mich mit seiner Figur so gar nicht anfreunden. Mit allen weiteren Charakteren ging es mir ähnlich. Ihre Handlungen sind so unrealistisch und irgendwie war es mir komplett egal was mit ihnen passiert. Ich konnte einfach keine Verbindung zu ihnen aufbauen. 

Die Story selbst ist äußerst konfus aufgebaut und ich musste mich ziemlich konzentrieren, um bei allen Details nicht durcheinander zu kommen. Spannender hat es das Ganze leider nicht gemacht. Tatsächlich war ich heilfroh als ich endlich durch war mit dem Buch und werde es definitiv nicht noch einmal lesen. Ich bin enttäuscht und habe das Gefühl, dass Sebastian Fitzek sich langsam auf seinen Lorbeeren ausruht und gar nicht mehr die Mühe macht logische Geschichten zu verfassen. Mit "Seelenbrecher" oder "Augenjäger" kann das Buch auf gar keinen Fall mithalten. 
Meiner Ansicht nach hätte das Buch auf jeden Fall mehr Potenzial gehabt, wenn der Autor sich etwas mehr Zeit genommen hätte. Er liefert seine Bücher (für einen Autor) wirklich schnell und manchmal wäre es von Vorteil etwas mehr auf die Qualität zu achten, als nur darauf zu achten, den Lesern möglichst schnell etwas Neues liefern zu können.




2 Kommentare:

  1. Hallo Bettina,

    danke für deine Rezension. Ich war sehr gespannt. Bin eigentlich auch ein großer Fitzek-Fan, aber die letzten gelesenen Bücher von ihm konnten mich auch nicht so überzeugen. Die letzten neuen von ihm subben daher bei mir noch. Bei "Das Geschenk" werde ich mir wohl noch ein paar mehr Rezensionen anschauen, um zu entscheiden, ob es sich dazu gesellen darf.

    Liebe Grüße
    Charleen

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    1. Hi Charleen,

      bislang sind die meisten Meinungen die ich gesehen habe allesamt höchstens durchschnittlich. Wirklich überzeugt war bislang leider niemand.

      LG
      Bettina

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