Montag, 4. November 2019

[Rezension] Die letzten ihrer Art

© btb-verlag.de

Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. 
Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reich ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?

Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, die den Leser zu unterschiedlichen Schauplätzen und Zeiten führen. 

Zum einen begleitet man Zoologe Michail Alexandrowitsch Komorow im Jahre 1883, der sich auf eine Expedition in die Mongolei begibt um Wildpferde einzufangen und nach Petersburg zu bringen. Diese Abschnitte erlebt man als eine Art Rückblende und für mich hat es sich angefühlt, als würde man das Tagebuch von Michail lesen. 
Im zweiten Erzählstrang, der 1992 spielt geht es um Karin. Die Wildpferde sind inzwischen in der Mongolei ausgestorben und daher setzt Karin alles daran sie dort wieder anzusiedeln. 
Der letzte Handlungsstrang führt uns in Stück weit in die Zukunft in das Jahr 2064 nach Norwegen. Dort lebt Eva gemeinsam mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, zusammen mit ein paar Kühen, Hühnern und Thakis. Das Leben ist hart und karg und die Umgebung um sie herum nahezu verlassen. Verzweifelt versucht Eva die letzten Wildpferde durchzubringen und ihre Art vor dem Aussterben zu retten. 

Obwohl jede dieser Geschichten, jedes Schicksal für sich selbst steht, so sind sie doch auch alle miteinander verbunden. Dieses Mal ist die Botschaft allerdings nicht so klar formuliert, wie man es sonst von der Autorin gewohnt ist. Man muss auf die kleinen Details achten und vor allem zwischen den Zeilen lesen, um das Anliegen von Maja Lunde in seiner Gesamtheit zu erfassen. 

Der Abschnitt über Eva und Isa hat mir hierbei mit deutlichem Abstand am besten gefallen. Aufgeregt und gespannt habe ich den Überlebenskampf der beiden starken Frauen verfolgt und hätte sie gerne noch weiter begleitet. 
Michael war ebenfalls eine interessante Figur für mich, auch wenn es hier die ein oder andere unnötige Ausschweifung gab. Gar nicht warm geworden bin ich mit Karin und ihrem Versuch die Pferde wieder auszuwildern. Es verlief sehr schleppend und diese Szenen konnten mich so gar nicht fesseln. Ich muss auch gestehen, dass ich hier ein paar Seiten überblättert habe, da es einfach zu langweilig war. 

"Die letzten ihrer Art" zeigt den Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme von einer ganz neuen Seite und während der Mensch die Welt um sich herum und die eigenen Existenz mehr und mehr zerstört, gibt es da diese Pferde, die einfach immer weiter machen, als würde die Welt um sie herum still stehen.

Dieses Mal konnte mich Maja Lunde nicht ganz so überzeugen, wie bei den Geschichten über die Bienen und das Wasser. Von drei Erzählsträngen konnte mich nur einer wirklich fesseln und die anderen waren zwar nicht uninteressant, aber insgesamt dann doch zu farblos gestaltet.

Vielen lieben Dank an den Btb Verlag für das Rezensionsexemplar!
Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Btb Verlag und erhält Werbung für "Die letzten ihrer Art" von Maja Lunde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.