Montag, 17. September 2018

[Rezension] Die Schwestern von Mitford Manor - Unter Verdacht

© piper.de/pendo

London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie Armut und Elend entfliehen und auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.


Wie man am Ende des Buches erfährt, beruht die Geschichte grundlegend auf wahren Begebenheiten. Allerdings konnte der Mord an Florence Nightingale Shore damals nie aufgeklärt werden.
In der Anmerkung erklärt die Autorin zudem, dass sie viel Arbeit in die Recherche gesteckt hat. Diese Liebe zum Detail spürt man im gesamten Roman durchgehend. Egal ob es um gesellschaftliche Bräuche, historische Fakten oder die Beschreibung der Schauplätze geht. Ich hatte die gesamte Zeit über das Gefühl einen Sprung in die Vergangenheit gemacht zu haben und mich mitten im London der 1920er Jahre zu befinden. 

Lousia mochte ich von Beginn an sehr gerne. Sie ist eine aufrichtige, intelligente junge Frau, die sich nicht mit ihrem vermeintlichen Schicksal abgeben möchte, sondern für eine bessere Zukunft kämpft. 
Nancy wiederum ist wohl behütet aufgewachsen und hat sich zu einem Wildfang entwickelt. Teilweise war mir ihre Abenteuerlust etwas zu viel des guten und ich kann mir nicht recht vorstellen, dass ihr Verhalten und Benehmen zu damaligen Zeit wortlos von ihren Eltern geduldet worden wäre. 
Die beiden Hausherren Mrs. und Mr. Mitford sind großartig gezeichnet. Ich konnte sie mir beide bildlich ganz genau vorstellen und hatte genau vor Augen wie Mrs. Mitford das Personal und die Haushaltsführung überwacht oder ihr Mann einen Jagdausflug genießt. 
Guy, ein ermittelnder Polizist, ist mir jedoch im Gegensatz zu den anderen etwas fremd geblieben und zu ihm habe ich nicht so recht Zugang gefunden. Erzählt wird die Geschichte aus seiner Perspektive bzw. der von Louisa und deren Abschnitte haben mir doch immer ein wenig besser gefallen. 

Der Kriminalfall selbst baut sich eher langsam auf und lange blieben viele Fragen offen. Während dem Lesen habe ich mehrere Theorien aufgestellt und allesamt wieder verworfen, nur um einer weiteren Ideen nachzueifern. Am Ende war ich dann doch überrascht, wie sich der Fall aufgeklärt hat. Es wurde wirklich spannend und das Buch hat sich zu einem starken Pageturner entwickelt. Sehr gerne würde ich noch mehr Zeit mit Louisa und den Mitfords verbringen. 

Eine packende Familiensaga, die einen großartigen Einblick in das Leben der Mitfords und den Kriminalfall von Florence Nightingale liefert. Ich empfehle das Buch von Herzen gerne weiter!




1 Kommentar:

  1. Huhu Bettina,
    oh wie cool, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. Ich fand es auch sehr gelungen und freue mich schon auf die weiteren Bände!
    Liebe Grüße, Petra

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