Montag, 22. April 2019

[Rezension] Die Seele des Monte Pavione

© verlag-blessing.de

In dem italienischen Bergdorf Nevada kann Augusto de Boer seine Familie vom Tabakanbau allein nicht ernähren. Daher versteckt er im Sommer ein paar Tabakblätter vor den Kontrolleuren und zieht im Spätherbst über die stark bewachte Grenze nach Österreich, um dort den hochwertigen Tabak zu tauschen und Lebensmittel zu beschaffen. Eines Tages - es ist das Jahr 1893 - entscheidet er sich, seine älteste Tochter, Jole, mitzunehmen. Sie besteht das Abenteuer an seiner Seite.

Drei Jahre später muss sie allein zum Schmuggeln aufbrechen, denn Augusto ist nach einem neuerlichen Aufbruch nach Österreich spurlos verschwunden, und die Familie droht zu verhungern. Auf ihrem Ritt über die Dolomiten muss Jole nicht nur mit bewaffneten Grenzwachen und durchtriebenen Schmugglern fertig werden, sondern auch sonderbare Gerüchte über ihren Vater vernehmen. Anfangs nimmt sie diese nicht ernst, doch die Saat des Zweifels scheint langsam aufzugehen...


Nach "Das Fell des Bären" gibt es nun ein weiteres gewaltiges Werk von Autor Matteo Righetto. Auch dieses Mal habe ich die knapp 300 Seiten innerhalb kürzester Zeit verschlungen. 

Das Leben als Tabakbauern ist nicht leicht und meist reicht die Ernte nur geradeso um das Überleben der Familie zu sichern. Daher sieht sich Augusto gezwungen hier und da etwas beiseite zu schaffen, um durch Schmuggel das Leben seiner Liebsten zu verbessern und ihr Überleben zu sichern. Nach seinem Verschwinden ist es nun an Jole diese Aufgabe zu übernehmen und wir begleiten sie auf ihrem waghalsigen Weg über die Grenze. 

Während man im einen Moment gemeinsam mit ihr die beeindruckende Schönheit der Natur beobachtet und den Augenblick genießt, ändert sich mit dem Umblättern der nächste Seite einfach alles und Jole befindet sich in größter Gefahr. 

Die aufrecht erzählende, schnörkellose Art des Erzählens von Matteo Righetto ist überaus kraftvoll und entführt den Leser auf eine abenteuerliche Reise, bei der man immer wieder auch zum Nachdenken angeregt wird. Trotz der überschaubaren Seitenzahl des Buches gelingt es dem Autor eine tragende Tiefe zu erzeugen, die eine so bedeutende Botschaft erzählt, wie es manche Bücher mit 1000 Seiten nicht schaffen. Ich bin wieder einmal mehr als beeindruckt!


"Die Seele des Monte Pavione" ist ein emotionaler Roman, der mir noch lange im Kopf bleiben wird. Ein italienisches Epos inmitten der wilden Natur. 



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