Freitag, 17. August 2018

[Rezension] The Hunger - Die letzte Reise

© heyne-verlag.de

Springfield, Illinois, im Jahr 1846. 
Ein gewaltiger Treck zieht unter der Leitung von George Donner nach Kalifornien. Doch die Reise in den Goldenen Westen ist gefährlich, und die Vorräte sind knapp. Dann kommt ein kleiner Junge unter mysteriösen Umständen zu Tode, und weitere Menschen verschwinden spurlos. Offenbar sind die Siedler nicht alleine in den Weiten der Prärie. 
Etwas begleitet sie. 
Etwas, das großen Hunger hat...


Im Wesentlichen beschreibt die Geschichte die sog. Donner-Party, die sich 1846 auf den Weg gemacht hat. Angeführt wurde der Treck von George Donner, nachdem die gesamte Unternehmung auch benannt wurde. Unterwegs beschließen alle gemeinsam einen neuen Weg zu nehmen, statt eines alt bewährten. Diese und weitere Fehlentscheidungen führen am Ende zu einer wahren Tragödie. 

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die jeweils einen Zeitraum, von mehreren Wochen der Reise, darstellen. Insgesamt gibt es sieben Abschnitte und man begleitet den Treck vom Juni 1846 bis hinein in den Januar 1847. 

Dabei werden die Schicksale und Hintergründe zu mehreren Personen erleuchtet und die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen einzelnen Teilnehmern hin und her.
Man bekommt Einblick in einige Familien und deren Gründe, an dieser beschwerlichen Reise, mit der Hoffnung auf einen Neuanfang, teilzunehmen. 

Die täglichen Strapazen werden von der Autorin sehr anschaulich geschildert und man fühlt sich zeitweise mitten in das Geschehen hinein versetzt, als würde man selbst stundenlang auf einem Ochsenkarren unterwegs sein und die staubige Luft einatmen. Die auf dem Cover abgebildeten Berge lassen nur schwach erahnen wie beschwerlich und gefahrenvoll eine solche Unternehmung damals gewesen sein muss. 

Und als wären diese Umstände, sowie Lebensmittelknappheit nicht schon genug, kommt es auch noch zu einem Todesfall und mehrere Personen verschwinden scheinbar spurlos. Hier wurde es mitunter auch ein wenig gruselig und ich war froh, sicher in meinem Bett zu liegen und nicht in einem Zelt in der offenen Prärie. 

Da ich die Hintergründe der Donner-Party bereits kannte, wusste ich schon vor dem Lesen ungefähr den Ausgang der Geschichte. Das tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil, ich habe mit einigen Figuren mitgefiebert und bis zuletzt auf ein glückliches Ende für sie gehofft. 

Die Autorin erklärt im Nachwort dann auch noch ein wenig ausführlicher die Geschichte dieses Trecks und der damaligen Katastrophe. Bis heute konnten nicht alle Gerüchte geklärt werden und zum Teil wird es wohl für immer ein Geheimnis bleiben, was damals genau passiert ist. 


Alma Katsu ist der Spagat zwischen Wahrheit und Fiktion allerdings sehr gut gelungen und sie hat ein großartiges, literarisches Werk geschaffen. Mich hat "The Hunger - Die letzte Reise" sehr sehr gut unterhalten und ich kann jedem das Buch nur ans Herz legen und empfehlen. 




Vielen Dank an Heyne für das Rezensionsexemplar!


Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Heyne und enthält Werbung für "The Hunger - Die letzte Reise von Alma Katsu.

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