Samstag, 4. August 2018

[Rezension] Leichenblässe

© rowohlt.de | 2018

Bei seinem letzten Einsatz ist David Hunter nur knapp dem Tode entronnen. Nicht vollständig genesen, quält ihn die Frage, ob er seinem Beruf noch gewachsen ist. Bis ein alter Freund den Forensiker um Hilfe bittet: In einer Jagdhütte in den Smoky Mountains wurde ein Toter gefunden. Die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit zersetzt. Die Spuren sind widersprüchlich. Und David Hunter ist im Begriff, einen folgenschweren Fehler zu begehen...


Die ersten beiden Bände der Reihe haben mir total gut gefallen und daher wollte ich den nächsten Teil so schnell wie möglich auch lesen. Das ist nun schon ein bisschen her und ich habe mir wirklich schwer getan die richtigen Worte zu finden und mir eine klare Meinung zu bilden. 

Typisch für diese Reihe sind ua. die sehr sehr sehr detailreichen Beschreibungen der Leichen und ihrer Verwesungszustände. Bei diesem Band hatte ich das Gefühl, dass der Autor versucht hat noch einmal eins drauf zu setzen und es wirkte auf mich noch ekliger als in den vorherigen Bänden. Gleichzeitig hat es mir das Gefühl gegeben, all das schon einmal gelesen zu haben. Mir hat es Neues, aufregendes und unbekanntes gefehlt. Die Geschichte wirkte zum Teil als hätte er altbekanntes hergenommen, in einen Topf geworfen, etwas umgerührt und wiederverwendet. 

Die Story selbst ist teilweise sehr wirr und konfus. Simon Beckett wechselt urplötzlich die Schauplätze und Szenen und dadurch ist die Handlung sehr sprunghaft und unruhig. Hier wären etwas harmonischere Übergänge wünschenswert gewesen. 

In der ersten Hälfte hab ich die sonst so fesselnde Spannung komplett vermisst, danach wurde es dann etwas besser. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse dann schon fast und die Protagonisten stolpern von einer Leiche zur nächsten. Die Auflösung war überraschend und ich hatte mit dem Täter nicht gerechnet, allerdings hatte ich dieses mal auch niemand anderen groß im Visier. Der Autor legt zwar ein paar Köder aus, diese sind allerdings sehr leicht als falsche Fährte zu erkennen und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Leser darauf herein fällt. 

Ich bin wirklich total enttäuscht von diesem Band und weiß nicht ob ich die restliche Reihe noch lesen möchte. Eine zähe Handlung, durchzogen von mehreren Schwächen und konstruierten Ereignissen kann mich leider nicht einmal ansatzweise überzeugen. Da ist man von Simon Beckett deutlich besseres gewohnt. 


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