Freitag, 10. Juli 2020

[Rezension] Im Wald

© ullstein-buchverlage.de

Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke Frau in einem Hospiz erdrosselt. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. 


Für das Ermittlerduo ist es bereits der achte gemeinsame Fall, ich habe die beiden zum ersten Mal in Aktion erlebt. Man kann sämtliche Fälle unabhängig voneinander lesen und muss keine bestimmte Reihenfolge der Bücher beachten. 

Als wäre ein Fall von Brandstiftung mit einer unbekannten Leiche nicht schon genug, werden auch noch eine Seniorin und ein Pfarrer in dem beschaulichen Ort ermordet. Komissar Bodenstein kannte die beiden, wodurch die Ermittlungen ihm auch emotional einiges abverlangen. 1972 verschwand Olivers bester Freund einfach spurlos und wurde nie gefunden. Die jetzigen Fälle führen in diese Richtung, doch wie lassen sich diese Vorfälle mit einander in Verbindung bringen?

Während Oliver es gar nicht abwarten kann diesen letzten Fall abzuschließen und endlich sein Jahr Auszeit zu beginnen, fürchtet sich Pia davor wie die Arbeit in Zukunft ohne ihren geschätzten Kollegen sein wird. Die Selbstzweifel und privaten Probleme der Protagonisten, machen ihnen zusätzlich zu ihrem Job zu schaffen und die Balance zu finden, ist da nicht immer ganz einfach. Ich konnte mich in beide Ermittler gut hineinversetzen und ihre Gedankenwelt nachempfinden.

In der Geschichte sind viele Figuren beteiltigt, weshalb es ganz zu Beginn der Geschichte ein Personenregister gibt. Ich selbst habe es nicht benötigt, finde das aber manchmal dennoch ganz hilfreich, falls man durcheinander kommt. Es handelt sich um einen verzwickten Fall mit spannenden Ermittlungen, bei denen auch das Privatleben der Ermittler beleuchtet wird. Durch das Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Handlungsorten wird die Spannung zusätzlich gesteigert und ich habe das Buch fast auf einen Rutsch gelesen, so sehr hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. 



"Im Wald" war ein spannender Thriller, den ich sehr sehr gerne gelesen habe. Ich mochte die beiden Ermittler total gerne und werde definitiv noch weitere Bücher über sie lesen.


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