Montag, 10. Dezember 2018

[Rezension] Aschefluch



Joesins Leben ist verwirkt. Als er sich vor zwei Jahren gegen den Tyrannen Caruss stellte, wurde er gefangen genommen und von ihm verflucht. Es gelingt ihm zu fliehen, doch nun ist er ein Gejagter und heimatlos. Als er von Prinzessin Moas Verlobung mit Caruss Sohn hört, schmiedet er einen folgenschweren Plan: Er entführt die Prinzessin, um das Bündnis der beiden Reiche zu verhindern und Moa als Druckmittel gegen Caruss einzusetzen. Alles ändert sich jedoch, als Moa längst totgeglaubte Gefühle und Hoffnungen in ihm weckt und er erkennt, dass er sich Caruss nicht alleine stellen muss. 

Prinzessin Moa verbringt ihr Leben behütet wie eine Porzellanpuppe hinter Glas im Königreich der Tausend Flüsse. An ihrem sechzehnten Geburtstag soll sie Alawas heiraten. Die Verbindung sichert König Caruss die Zufuhr der Staubdiamanten, die er für die Erschaffung seiner furchtbaren Aschewesen benötigt. Am Vortrag ihrer Hochzeit wird Moa von Joesin entführt, doch mit der Zeit begreift sie, dass ihn mehr antreibt als Rache. Auf der Flucht wird ihr wortkarger Entführer zu ihrem Beschützer und sie kann nicht verhindern, dass sie sich mehr und mehr von ihm angezogen fühlt. Schon bald muss Moa eine Entscheidung treffen: Denn nur, wenn sie ihr eigenes Leben riskiert, hat sie die Chance, Joesins Leben zu retten und einen Tyrannen zu stürzen.

Der Klappentext hat mir recht gut gefallen, daher wollte ich die Geschichte gerne lesen. Meine Befürchtung war nur, dass er aufgrund seiner Länge etwas zu viel von der Handlung verrät und dem ist leider auch so. Etwas weniger Infos an dieser Stelle wären schön gewesen, da die Geschichte selbst zum Lesen dann mehr Überraschungen bereit gehalten hätte. Aber der Reihe nach. 

Moa ist eine verwöhnte Prinzessin und hat auf mich anfangs einen sehr naiven und beinahe schon weinerlichen Eindruck gemacht. Durch die Entführung und die darauffolgenden Ereignisse wird sie mit der "wahren" Welt konfrontiert und macht zunehmend eine Entwicklung durch. Zeitweise ging mir die Verwandlung vom Prinzesschen zur starken Frau allerdings etwas zu rasch um mich ganz überzeugen zu können. 
Joesin hat in seiner Gefangenschaft unvorstellbares erlitten und dadurch konnte ich seinen Hass und seine Wut ziemlich gut nachvollziehen. Durch die gemeinsame Zeit mit Moa verändert auch er sich und wird mehr und mehr daran erinnert, dass es mehr im Leben gibt als Schmerz und Hass. 

Da die Story nur rund 300 Seiten umfasst hält die Autorin sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, was mir sehr gut gefallen hat. Es wird ein flottes Tempo vorgelegt und man kann die Geschichte zügig und flüssig lesen. 

Die Aschewesen sind äußerst interessante Wesen, allerdings sehr grausam und furchteinflößend. Ich würde jedenfalls keinem begegnen wollen. Durch sie kommt es immer wieder zu einer regelrechten Hetzjagd und man fliegt nur so über die Seiten. Es gab auch die ein oder andere Überraschung für mich und zum Ende hin wird der Spannungsbogen noch einmal etwas angezogen. Das Ende selbst war für mich dann allerdings recht vorhersehbar und ein wenig konstruiert, da doch alles relativ glatt über die Bühne ging. Hier hat mir leider das gewisse Etwas gefehlt. 

Insgesamt bietet "Aschefluch" einige unterhaltsame Lesestunden, voller Spannung und Gefühle, die einen auch über kleinere Kritikpunkte hinwegsehen lassen. Ich habe mich jedenfalls gut amüsiert. Der größte Kritikpunkt ist für mich tatsächlich der zu ausführliche Klappentext. 


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