Sonntag, 26. April 2020

[Rezension] Das Geheimnis der Hebamme

© droemer-knaur.de

Weil sein Sohn tot geboren wurde, will ein Burgherr der jungen Hebamme Marthe Hände und Füße abschlagen lassen. Sie flieht und schließt sich einer Gruppe fränkischer Siedler an, die ostwärts in die Mark Meißen ziehen, um in noch unerschlossenem Land ein besseres Leben aufzubauen. Ihr Anführer ist Ritter Christian, den Marthes Heilwissen beeindruckt. Das erregt die Aufmerksamkeit seines ärgsten Feindes. Da wird in Christians Dorf Silber gefunden...


Als Hebamme hat man mitunter ein sehr gefährliches Leben geführt und das bekommt die junge Marthe am eigenen Leib zu spüren. Nachdem das Baby der Burgherrin tot geboren wird, will der Herr des Hauses, der Hebamme zur Strafe die Hände und Füße abschlagen lassen. Diese flieht wiederum und kann ihren Häschern gerade noch entkommen. 
Mit ihren jungen Jahren und ohne eine Familie oder ein Zuhause in das sie zurückkehren könnte, schließt sie sich kurzerhand einer Siedlergruppe an, die in der Mark Meißen ein neues Dorf aufbauen wollen. 

Es gibt eine Vielzahl an Personen, die allesamt ihren ganz eigenen Charakter haben. Die einzelnen Siedler, Ritter Christian, sein Knappe Lukas oder der erbitterte Gegner Randolf. 
Ritter Christian und Randolf waren mir leider etwas zu platt dargestellt. Während Christian der größte Held schlechthin ist und beinahe mit einen Engel verglichen werden könnte, und ihm gegenüber Randolf der einfach nur Böse ist. Das klassische Schwarz und Weiß ohne Abweichungen. Da haben die einzelnen Siedler eindeutig mehr Tiefe bekommen. 
Bei Marthe hat mich gestört, dass sie anscheinend als einziger Mensch weiß wie man einen Umschlag macht oder sich um Verletzungen und Krankheiten kümmert. Da müsste ja jedes Dorf aussterben, dass keine 14-jährige Heilerin hat. Hier wäre auch ein wenig mehr Realität wünscheswert gewesen. 

Sehr positiv war für mich wiederum, dass man durch den spannenden Roman nebenbei auch noch den Aufbau der Stadt Freiberg miterleben darf. Es war durchaus interessant zu erleben wie so eine Stadt damals gegründet und aufgebaut wurde. 
Die Autorin bietet eine Mischung aus mittelalterlichem Panorama, Intrigen und Verschwörungen am Hofe und im Gegensatz dazu das beschauliche Leben der Siedler in ihrem Dorf. Eine abwechslungsreiche und sehr unterhaltende Geschichte. 

Sabine Ebert hat mit dem Reihenauftakt einen klassischen Mittelalterroman geschaffen, der zu lesen sich lohnt. Ich freue mich schon auf die weitere Geschichte und besonders die historischen Elemente waren wirklich toll recherchiert. 


2 Kommentare:

  1. Hach, irgendwie beneide ich dich, dass du die Serie erst vor dir hast. Ich habe sie schon vor langer Zeit gelesen.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Hi Martina,

    ich bin schon soooo gespannt wie es weitergehen wird. Ich hab Marthe so lieb gewonnen!

    LG
    Bettina

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