Samstag, 27. Juli 2019

[Rezension] Die Geschichte des Wassers

© btb-verlag.de

Ich nannte meine Welt Erde, aber ich dachte, eigentlich müsste sie Wasser heißen.

Virtuos verknüpft Maja Lunde das Leben und Lieben der Menschen mit dem, woraus alles Leben gemacht ist: dem Wasser. 



Wasser. Obwohl es wohl zu dem wichtigsten Gut auf unserem Planeten zählt und es ein ständiger Begleiter unseres Alltags ist, verschwendet kaum einer einen Gedanken daran. Einfach den Wasserhahn aufdrehen und es ist da. Doch was, wenn genau das irgendwann einmal nicht mehr der Fall ist? 

Wie ein solches Szenario aussehen kann erleben wir bei David und seiner Tochter Lou. Aufgrund einer großen Dürre im Jahr 2041 in Südeuropa gibt es nicht einmal mehr genug Trinkwasser für die Menschen. Verzweifelt machen sie sich auf in den Norden, in der Hoffnung auf Wasser und eine Chance zu überleben. 
Sowohl David, als auch seine kleine Tochter Lou konnten mich total verzaubern und von sich einnehmen. Ich habe sehr mit den beiden gelitten und es war hart ihre Schicksalsschläge untätig hinnehmen zu müssen, während zu Hause, das Wasser praktisch neben mir in meiner Trinkflasche war. Die Beziehung der beiden war auch etwas ganz besonders und es war eine einzigartige Erfahrung, die beiden auf ihrem Weg zu begleiten. Ich habe dabei mehrmals total vergessen, dass es sich hier um fiktive Figuren handelt, für mich waren sie das längst nicht mehr. 

Im zweiten Erzählstrang, der 2017 spielt, begleiten wir die 70-jährige Umweltaktivistin Signe. Sie kämpft seit Jahren gegen die gnadenlose Zerstörung ihrer geliebten Gletscherlandschaft in Norwegen, die von der Industrie gnadenlos ausgebeutet wird. Maja Lunde beschreibt die Gletscher, Wasserfälle und das Meer so ausdrucksstark, dass ich alles direkt vor meinem inneren Auge vor mir sehen konnte. Ich konnte auch Signes Wut über all die Zerstörung sehr gut selbst empfinden und wäre dem ein oder anderen Ausbeuter am liebsten an die Gurgel gehüpft. 

Ähnlich wie bei "Die Geschichte der Bienen" hat die Autorin ein sehr brisantes Umweltthema aufgegriffen und geschickt in einem packenden Roman verarbeitet. Es ist eine sehr ergreifende und mitreißende Geschichte, die es unmöglich macht die Augen vor den Tatsachen zu verschließen. Für meinen Geschmack müsste es noch viel mehr Bücher dieser Art geben und Maja Lunde hat hier wirklich Großes geleistet. 

Nach "Die Geschichte der Bienen" konnte mich die Autorin auch mit "Die Geschichte des Wassers" fesseln, packen, zum Nachdenken anregen und begeistern. Dieses Buch ist einfach wundervoll und ich rate jedem!! es zu lesen. 


1 Kommentar:

  1. Hallo Bettina,

    das Buch spricht mich schon länger an und besonders die positive Meinung der Leser zeigt, dass es mir wahrscheinlich auch gefallen wird.
    Es landet auf jeden Fall auf meiner Wunschliste.

    Liebe Grüße
    Emily von Mein Schreibtagebuch

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