Montag, 15. Oktober 2018

[Rezension] Abgeschnitten

© droemer-knaur.de

Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hanna wurde verschleppt - und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comic-Zeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert...

Nachdem nun die Buchverfilmung in den Kinos angelaufen ist, wollte ich das Buch schnellstmöglich lesen, damit ich mir den Film ebenfalls ansehen kann. Dieses Mal arbeitet Herr Fitzek gemeinsam mit Autor Michael Tsokos zusammen und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Allerdings benötigt man bei der ein oder anderen Szene einen wirklich starken Magen. 

Es gibt zwei Handlungsstränge, die eng miteinander verwoben sind. Zum einen erlebt man Paul Herzfeld, der extrem besorgt um seine Tochter ist und einfach alles versucht um sie retten zu können. Zum anderen wäre da Linda, die aufgrund privater Probleme nach Helgoland geflüchtet ist, um ein wenig Ruhe und Frieden finden zu können. Dann gerät sie durch Zufall in ein gefährliches Spiel und sieht sich damit konfrontiert eine Leiche zu sezieren. Also mit ihr hätte ich auf gar keinen Fall tauschen wollen, ich weiß nicht ob ich dazu in der Lage gewesen wäre einen Menschen aufzuschneiden und dann auch noch meine Finger in den Körper zu stecken. Zwischendurch musste ich manchmal schwer schlucken und es wurde ziemlich eklig. 

Gleichzeitig ist das Geschehen aber derart fesselnd, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Es fühlt sich an, wie ein Sog, der einen tiefer und tiefer in die Geschichte treibt, bis man ihr nicht mehr entkommen kann. Ungeahnte Wendungen, so mancher Irrweg und die abwechselnden Schauplätze Berlin und das, von der Außenwelt abgeschnittene, Helgoland, treiben die Spannung unaufhörlich in die Höhe. Trotz zahlreicher Lösungsansätze und Ideen haben mich die beiden Autoren am Ende doch ganz schön überraschen können und das Ende war einfach perfekt umgesetzt. 


"Abgeschnitten" lässt definitiv jeden Thriller-Fan auf seine Kosten kommen und für mich ein klares Must-Have, das man unbedingt gelesen haben sollte. Jetzt habe ich noch mehr Lust auf den Film und bin gespannt wie die Umsetzung gelungen ist. 


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