Montag, 29. Oktober 2018

[Rezension] Der Tod so nah

© goldmann-verlag.de

Als Reporterin für eine >>True Crime<<-Sendung kann sie gar nicht schnell und nah genug an Mordopfer herankommen. Ihr Publikum lechzt nach immer neuen, immer blutigeren Reportagen. Aber die Konkurrenz schläft nicht, und Eve muss aufpassen, dass andere ihr nicht am Tatort zuvorkommen. Als ein Serienkiller sie kontaktiert und einlädt, die erste am Schauplatz seiner nächsten Taten zu sein, kann sie nicht widerstehen. Doch sie lässt sich auf ein gefährliches und unmoralisches Spiel ein, dessen Regeln nur der Mörder bestimmt...


Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen begleitet man als Leser Eve, eine junge Reporterin, die mit ihrem Job nicht immer ganz glücklich ist. Für mich hat sich immer wieder die Frage gestellt, warum Eve Tatort-Reporterin wird, wenn sie doch kein Blut sehen kann und regelmäßig zur Toilette rennen muss. Das hat für mich keinen Sinn ergeben. Privat hat die Hauptfigur es auch nicht ganz leicht, da sie sich ganz alleine um ihren dementen Vater kümmern muss. Hier erhält man tiefe Einblicke in das Privatleben von Eve und für mich hätte es auch etwas weniger sein dürfen. Zusammengenommen empfand ich Eve durchaus als sympathisch, aber anstatt auf eine toughe, starke Persönlichkeit zu treffen, steht man eher einem weinerlichen und oftmals überforderten Charakter gegenüber. 

Die zweite Perspektive zeigt einige Abschnitte aus der Sicht des Mörders. Hier weiß man zunächst nicht um wen es sich handelt, aber man bekommt einen guten Einblick in die Gedankenwelt des Täters. Ich konnte so seine Taten besser verstehen, bzw. viel es mir leichter nachzuvollziehen, wieso er auf diese Weise handelt. Aber auch bei dieser Sichtweise gibt es für meinen Geschmack zu viele private Elemente, die zwar an einigen Stellen durchaus interessant sind, die Spannung allerdings jedes Mal abflauen lassen. 
Sehr gut gefallen hat mir die Figur des Ermittlers, der auch eine bedeutende Rolle einnimmt. 

Eve lässt sich auf ein waghalsiges Spiel mit dem Serienkiller ein und da war ich wirklich zwiegespalten. Hier gab es immer wieder einige überraschende Momente, da sich einige angekündigte Ereignisse, dann doch anders entwickelt haben, als man es als Leser zunächst vermuten würde. 
Gegen Ende steigert sich die Spannung noch einmal recht gut und es wird wirklich aufregend. Der Schluss selbst passt zwar durchaus zur Geschichte, war leider jedoch nicht der erhoffte Höhepunkt auf den ich die ganze Zeit gewartet habe. 

Ich hatte bislang noch keinen Thriller dieser Thematik und für mich war es wirklich spannend, mal einen bisschen mehr über die Arbeit eines Reporters zu erfahren. Der Job ist bei weitem nicht so einfach wie ich es vermutet hätte und zehrt wirklich sehr an den Nerven, für mich wäre dieser Dauerstress nichts. Außerdem würde ich nicht ständige über Tote, Verletzte und unglückliche Schicksalsschläge berichten wollen. 






Insgesamt gesehen liefert Belinda Bauer hier durchaus einen soliden Thriller, allerdings hätte man das Potenzial meiner Ansicht nach besser nutzen und ausbauen können. Hier hat sie einige mögliche Spannungsbögen durch unnötige Szenen zunichte gemacht, weshalb ich insgesamt leider nur eine durchschnittliche Bepunktung geben kann. 




Vielen Dank an Goldmann für das Rezensionsexemplar!


Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Goldmann und enthält Werbung für "Der Tod so nah" von Belinda Bauer.

1 Kommentar:

  1. Huhu :D
    Ich habe das Buch gestern beendet und ich war echt enttäuscht irgendwie ;/ Ein solider Thriller ist es wirklich, aber irgendwie auch so 0815 und wie du schon geschrieben hast, es gab so viele unnötige Dinge ;/ Eves Vater war mir auch zu präsent, das Ende dann da irgendwie lächerlich ;/ Echt schade!

    Liebe Grüße
    Jessi

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